1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Die Banken und die Krise

12. September 2011

Treffen der europäischen Notenbankchefs +++ Die Erwartungen an den neuen EZB-Chefvolkswirt +++ Druck auf Europas Banken +++ Englands Bankenwelt soll reformiert werden +++ VW und Suzuki – zwei Autobauer vor der Scheidung

https://p.dw.com/p/RlAz
Sendungslogo DP Wirtschaft

Wenn sich die europäischen Notenbankchefs in Basel treffen, ist das erstmal gar nichts Besonderes und auch die heutige Sitzung sollte nicht mehr als Routine sein. Doch das war – natürlich – nicht mehr als ein frommer Wunsch aller Beteiligten. Denn nach dem Rücktritt des EZB-Chefvolkswirts, der immer noch schwelenden Diskussion um die Rolle der Europäischen Zentralbank in der aktuellen Schuldenkrise und der wieder und wieder behaupteten faktischen Insolvenz Griechenlands, kann ein solches Treffen keine Routine sein.

Als Nachfolger für den zurückgetretenen EZB-Chefvolkswirt ist der Staatssekretär im Berliner Finanzministerium, Jörg Asmussen, vorgesehen. Asmussen, der bereits für Finanzminister Per Steinbrück in der großen Koalition gearbeitet hat und dem großer Sachverstand bescheinigt wird, tritt kein leichtes Amt an. Die EZB steht unter ständigem Rechtfertigungsdruck, weil sie es in der gegenwärtigen Schuldenkrise wirklich keinem Recht machen kann.

Diese Woche begann für die Banken in Europa mit schlechten Nachrichten: Ihre Wertpapiere gerieten an den Börsen unter Druck und verloren teilsweise ganz kräftig. Bekommen wir etwa zur Schuldenkrise noch eine echte Bankenkrise?

In der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise des Jahres 2008 hatte die Regierung in London entschlossen reagiert: Schneller als anderswo und auch reibungsloser wurden in England Banken, die ins Trudeln geraten waren, gestützt und in Einzelfällen auch teilverstaatlicht. Der Handelsplatz London ist der am wenigstens regulierte in Europa, hier sind - düsterer Klassenkämpferrhetorik nach - die Kapitalisten zu Hause. Dass es aber so nicht weiter gehen kann, ist auch den britischen Kapitalisten klar. Sie haben eine Kommission eingesetzt, die einen Plan zur Reform des englischen Finanzsystems ausarbeiten sollte. Dieser Plan liegt nun vor und nicht jeder Banker in der City zeigt sich begeistert.

Der Volkswagenkonzern möchte mit aller Macht zum größten Autobauer der Welt werden. Weit entfernt sind die Norddeutschen nicht vom diesem Ziel – nur Toyota liegt noch vor ihnen, und die leiden immer noch unter strukturellen Problemen und unter den Folgen der Natur- und Reaktorkatastrophe von Fukushima vor genau einem halben Jahr. Zum VW-Wachstumsplan gehört eine Kooperation mit dem japanischen Autobauer Suzuki. Eine Zusammenarbeit, die alles andere als reibungslos funktioniert. Nun kommt aus Japan die Nachricht, dass Suzuki die Zusammenarbeit mit Volkswagen aufkündigen werde.

Moderation: Dirk Ulrich Kaufmann
Redaktion: Rolf Wenkel