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Die Angst des Favoriten vor dem Ausrutscher

15. Juni 2006

Argentinien will am Freitag mit einem Sieg gegen Serbien/Montenegro an den gelungenen WM-Start gegen die Elfenbeinküste anknüpfen. Einen Patzer wie vor vier Jahren wollen die Südamerikaner um jeden Preis vermeiden.

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Argentiniens Fußball-Legende und Diego Maradona ist diesmal als Zuschauer dabeiBild: AP

Bei Argentinien zeichnet sich vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Serbien-Montenegro ein Wechsel in der Startelf ab. Allerdings wird wohl nicht der von argentinischen Medien geforderte Jungstar Lionel Messi sein WM-Debüt feiern, sondern Mittelfeldspieler Luis González. Wie der Verband AFA mitteilte, gehörte der 25-Jährige an Stelle von Esteban Cambiasso in einem Trainingsspiel zur A-Elf. Das Spiel beginnt am Freitag (16.6.) um 15 Uhr.

Grundstein gelegt

WM 2006 Argentinien Elfenbeinküste Torjubel Hernan Crespo
Argentiniens Hernan Crespo feiert das 1:0 gegen die ElfenbeinküsteBild: AP

Obwohl Argentinien bei der WM 2002 schon in der Vorrunde ausschied, geht die Elf als Favoritin in das Spiel. Sie hatte ihren Grundstein für die Achtelfinal-Qualifikation in ihrem ersten Spiel dieser WM (10.6.) mit einem 2:1-Erfolg gegen die Elfenbeinküste gelegt. Die Tore für Argentinien schossen Hernan Crespo und Javier Saviola.

Dennoch sind die Argentinier wegen der enttäuschenden Erfahrung von 2002 vorgewarnt und gehen sicherlich ohne Übermut in das Spiel am Freitag. Vor vier Jahren gewann der südamerikanische Titelaspirant sein Auftaktspiel mit 1:0 gegen Nigeria. Es folgte jedoch ein 0:1 gegen England und ein 1:1 gegen Schweden. Damit war der zweimalige Weltmeister nach der Vorrunde ausgeschieden. Daraus haben die Argentinier, die noch vier Spieler von der WM in Südkorea und Japan im Team haben, gelernt. Mit einem Sieg wollen sie vorzeitig den entscheidenden Schritt Richtung Achtelfinale machen, ehe es zum Abschluss der Gruppenphase am 21. Juni in Frankfurt/Main gegen die Niederlande geht. "Wir wollen als Erster in die nächste Runde einziehen", kündigte der argentinische Fußball-Nationalspieler Roberto Ayala am Mittwoch an und warnte seine Kollegen vor einer bösen Überraschung wie bei der WM 2002.

Verletzung und Streit

Die Fußball-Nationalmannschaft von Serbien und Montenegro bangt vor ihrem zweiten Gruppenspiel um den Einsatz von Ivica Dragutinovic. Der Verteidiger musste wegen einer Knieverletzung das Training abbrechen, eine genaue Diagnose steht noch aus. Sollte der 30-Jährige ausfallen, müsste Nationaltrainer Ilija Petkovic bereits den zweiten Abwehrspieler ersetzen: Für Nemanja Vidic ist die WM nach einer Innenbanddehnung im linken Knie bereits beendet.

WM 2006 Niederlande Serbien Montenegro Spielszene
Spielszene aus dem Spiel Serbien/M. gegen Niederlande: Dejan Stankovic (10) im Duell mit Arjen Robben (11)Bild: AP

Petkovic und seine Spieler stritten nach der Niederlage gegen die Niederlande öffentlich über die richtige Taktik. "Bei uns gehört es zur Tradition, dass wir Probleme schaffen", spottete der Assistenztrainer. "Aber wir sind auch bekannt dafür, dass wir am stärksten sind, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen." Nach heftiger Kritik am defensiven System im Spiel gegen die Niederlande könnte Petkovic den 1,98 Meter großen Stürmer Nikola Zigic ebenso in die Startelf berufen wie den Stuttgarter Danijel Ljuboja. Beide könnten versuchen, mit ihrer körperlichen Überlegenheit die relativ kleinen Innenverteidiger Roberto Ayala und Gabriel Heinze zu überwinden.

Für Mladen Krstajic ist das Spiel gegen Argentinien in Gelsenkirchen ein ganz besonderes. "Das ist die Krönung meiner Karriere. Es ist toll, bei der WM 'auf Schalke' zu spielen", sagte der Verteidiger vom FC Schalke 04. "Viele Fans haben mir erzählt, dass sie kommen werden, um uns anzufeuern." Lob bekam Krstajic von Trainer Ilija Petkovic: "Ohne ihn ist unsere hervorragende Abwehr nur noch eine gute Abwehr." (mas)