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Die Wahrheit über Liu, Phelps und Bolt

Stefan Nestler23. August 2008

Eigentlich hätten wir uns die Olympischen Spiele sparen können. Denn es waren ja wohl geplante Spiele. Denkbar wäre doch etwa folgende Variante.

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Usain Bolt mit aufgeblasenen Wangen während seines Goldlaufs über 200 Meter. Quelle: ap
Papa, ich mag keine Süßkartoffeln mehr!Bild: AP

Die chinesischen Kommunisten sind alles andere als konfusius, sie vertrauen vielmehr auf perfekte Planung. Denn sie wissen: Einfall, nicht Zufall garantiert Beifall. Deshalb wollten sie in Peking Turnerinnen an den Start schicken, die nicht wie 16-Jährige aussahen, auch nicht 16 Jahre alt waren, aber 16 Pässe hatten, die 16 verschiedenen Kontrolleuren des Internationalen Olympischen Komitees vorgelegt wurden, nachdem man sie 16 Stunden lang mit 16 Konkubinen alleine gelassen hatte. Eine tolle Idee.

Schade nur, dass ein Spitzel dem US-Geheimdienst einen Tipp gab. So kam George W. Bush ins Spiel. Der steckte seinem Amtsspezi Hu Jintao, dass die USA ein Auge zudrücken würden, wenn die Olympiagastgeber dafür sorgten, dass ein Schwimmer namens Phelps acht Goldmedaillen gewänne. „Kein Problem“, sagte Hu und schickte einen Kurier los, der Phelps ein Paket mit jenen Gendoping-Präparaten bringen sollte, die seit Jahren den Sportlern in den chinesischen Olympia-Kaderschmieden für Peking verabreicht wurden. Der Kurier namens Liu, ein bekannter chinesischer Hürdenläufer, sollte bei einem Wettkampf auf Jamaika die Präparate an einen US-Verbindungsmann übergeben.

Lius verhängnisvolle Affäre

US-Präsident George Bush hält eine von Michael Phelps´ Goldmedaillen, die dem Schwimmer um den Hals hängt. Quelle: ap
Na, Mike, habe ich das nicht perfekt eingefädelt?Bild: AP

Liu ließ sich jedoch in Kingston von einer karibischen Schönheit verführen, der er nach mehreren Joints und körperlichen Joint Ventures einige Packungen der Dopingmittel überließ, samt Gebrauchsanweisung. Die Unwiderstehliche war aber gleichzeitig die Geliebte eines Mannes namens Bolt, der seinen sprintenden Sohn trainierte. Bisher hatte Bolt erfolglos auf einheimische Süßkartoffeln gesetzt, um seinen Sohn schneller zu machen. Jetzt probierte er es mit dem unverhofften Geschenk aus China. Liu übergab die restlichen Packungen wie geplant dem US-Verbindungsmann, der sie an Phelps weiterleitete. Dann reiste Liu in seine Heimat zurück. Beim Verhör durch einen chinesischen Geheimdienstler brach der Hürdenläufer zusammen und beichtete unter Tränen sein Jamaika-Abenteuer. Die Strafe war grausam: Liu durfte nicht bei den Spielen in Peking starten. Er musste eine Verletzung vortäuschen – und in einer Nacht- und Nebelaktion vier Pferden Chili-Salbe auf den Allerwertesten schmieren. Der Rest ist olympische Geschichte.