Dicke Luft in Peking
Während man in Paris über das Weltklima verhandelt, ächzen Pekings Bewohner unter dem stärksten Smog des Jahres. Flugzeuge können nicht mehr landen, Autofahrer nichts sehen und vor allem: die Bewohner kaum noch atmen.
Alarmstufe "Orange"
Peking erstickt am Smog: Behörden haben aufgrund besonders hoher Feinstaubwerte die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Rund 2100 Fabriken mussten abgeschaltet werden, die mehr als 20 Millionen Bewohner sollen - soweit möglich - ihre Häuser nicht verlassen.
Luft anhalten!
Die aktuellen Werte für Feinstaub liegen in Peking bei knapp 600 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass 25 Mikrogramm am Tag nicht überschritten werden sollen. Für Kinder ist das besonders gefährlich. Sie müssen - wie schon im vergangenen Jahr - drinnen spielen.
Graue Lungen
Das Einatmen von Feinstaub ist extrem gesundheitsgefährdend. Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer können in die Lungenbläschen und ins Blut gelangen. Die Folgen: Atemwegserkrankungen, Thrombosen, Herzerkrankungen und Lungenkrebs nehmen zu.
Bereinigte Luft?
Pekinger Behörden sollen lange Zeit ihre Smog-Messungen geschönt haben. Seit 2008 veröffentlicht die US-amerikanische Botschaft in China auch eigene Messungen für mehrere Großstädte, unter anderem über den Twitter-Kanal @BeijingAir.
Kohle gegen Kälte
In den Wintermonaten leidet China besonders unter Smog. Im Norden des Landes heizen viele Haushalte ihre Häuser noch mit Kohle. Die Volksrepublik verbrennt etwa die Hälfte der weltweit produzierten Kohle, drei Viertel davon für die Industrie.
Rußiger Nebel
Das Wort "Smog" stammt aus dem Englischen und ist eine Zusammensetzung aus "smoke" und "fog" (Rauch und Nebel). Hohe Luftverschmutzungen in London sorgten im Jahr 1952 für eine Smog-Katastrophe - 12.000 Menschen starben.
Keine Sicht
Die graue Luft hat in China nicht nur den Alltag in den Straßen der Stadt lahmgelegt: Auch weit oben traut sich kaum noch jemand durch die Nebeldecke. Fluggesellschaften strichen in Peking und Shanghai mehr als 30 Flüge.
Auch in Indien wird gehustet
Neben Peking leiden auch andere asiatische Großstädte wie Neu Delhi derzeit unter Smog. In der indischen Hauptstadt hat die Regierung ähnliche Feinstaubwerte wie in China gemessen. Doch im Gegensatz zu Peking wurde in der 16-Millionen-Metropole kein Alarm ausgerufen: Am Wochenende liefen Zehntausende bei einem Halbmarathon durch Neu Delhi.