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DFB-Frauen heiß auf EM-Start

Calle Kops dpa
16. Juli 2017

Das Unternehmen Titelverteidigung beginnt: Deutschlands Fußballerinnen haben noch nie ein EM-Auftaktspiel verloren und gegen Schweden eine makellose Bilanz. Das soll nach dem Willen der DFB-Auswahl auch so bleiben.

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Bundestrainerin Steffi Jones (l.) gibt beim Training Anweisungen an ihre Spielerinnen (Foto: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen

Mit einem Sieg im Klassiker gegen Schweden wollen die deutschen Fußballerinnen gleich zum EM-Start ein Zeichen setzen und den Grundstein für eine erfolgreiche Titelverteidigung legen. Nach wochenlanger intensiver Vorbereitung ist die Mannschaft von Steffi Jones heiß auf das erste Spiel in den Niederlanden. "Wir wollen einen guten Start in das Turnier", sagte die Bundestrainerin vor der Partie in der Gruppe B am Montag (20.45 Uhr MESZ; ab 20.30 Uhr MESZ im DW-Liveticker) in Breda. "Alle Spielerinnen sind fit, ich habe die Qual der Wahl."

Vor dem Abschlusstraining am Sonntag im Stadion Rat Verlegh verriet Jones sogar einen Teil der Aufstellung. Alle Akteurinnen aus dem Mannschaftsrat werden in der Startelf stehen. Dazu gehören neben Torhüterin Almuth Schult auch Abwehrchefin Babett Peter, Sara Däbritz und natürlich Spielführerin Dzsenifer Marozsan. Schweden-Expertin Anja Mittag, die für den Rekordmeister FC Rosengard spielt, erhielt ebenfalls eine Einsatzgarantie. Wie Jones können es auch die Spielerinnen kaum noch abwarten bis der Ball rollt: "Wir haben viel gearbeitet. Jetzt freuen wir uns unheimlich auf das Auftaktmatch", sagte Däbritz.

Schwedens Revanche für Rio?

Alle erwarten in der Revanche für das Olympia-Finale von Rio de Janeiro, in dem die DFB-Auswahl vor elf Monaten mit 2:1 triumphierte, wieder ein Duell auf Augenhöhe.

Die Deutsche Leonie Maier (r.) und die Schwedin Lotta Schelin (l.) liefern sich einen Zweikampf um den Ball (Foto:
Rio 2016: Maier und Schelin (l.) schenken sich nichtsBild: picture-alliance/augenklick/firo Sportphoto

"Ich habe fantastische Erinnerungen an das Endspiel im Maracana-Stadion, es bleibt unvergesslich", erklärte Dzsenifer Marozsan, die seinerzeit mit der 1:0-Führung den Weg zum Gold ebnete. Doch die Spielführerin weiß auch genau, dass vergangene Erfolge nicht mehr zählen. "Jedes Spiel ist anders. Nun spielen wir ein neues Turnier, starten wieder bei 0:0 und werden sehen, wer am Ende gewinnt. Es wird ein harter Kampf."

In der Tat ist die Elf von Trainerin Pia Sundhage gespickt mit Spielerinnen, die mehr als 100 Länderspiele bestritten haben. Star des Drei-Kronen-Teams ist Lotta Schelin. Die mittlerweile 33 Jahre alte Stürmerin vom FC Rosengard erzielte in 180 National-Einsätzen 86 Tore. Auch Caroline Seger (171 Länderspiele), die beim deutschen Meister VfL Wolfsburg verteidigende Nilla Fischer (160), Lisa Dahlkvist (130) oder Torhüterin Hedvig Lindahl (127) sind überaus routiniert, aber eben auch schon jenseits der 30.

Mit Frischzellenkur zum Erfolg?

Im Gegensatz dazu hat sich die spielstarke deutsche Mannschaft unter Silvia Neids Nachfolgerin Jones einer Frischzellenkur unterzogen. Auf den Halbpositionen in der Mittelfeldraute dürften in der Essenerin Linda Dallmann und Lina Magull vom SC Freiburg gleich zwei quirlige EM-Neulinge das Spiel ankurbeln. Die Münchnerin Däbritz auf der Sechs und Filigrantechnikerin Marozsan in der Offensiv-Zentrale sind gesetzt. Da das Quartett fast beliebig die Positionen tauschen kann, ist das Mittelfeld für den Gegner schwer ausrechenbar. "Wir agieren sehr flexibel und haben alle Freiheiten", betonte Däbritz. Vor Schult werden wohl Leonie Maier, Josephine Henning, Peter und Isabel Kerschowski in der Vierer-Abwehrkette verteidigen. Vorn setzt Jones auf das Sturmduo mit der schnellen Svenja Huth und der routinierten Mittag. Da Schweden "gut organisiert, kompakt und robust" auftrete, müsse man die wenige Chancen konsequent nutzen, meinte die Cheftrainerin: "Wir werden nicht viele Räume zum Bespielen haben."

Die Nationalspielerinnen Lena Petermann, Anja Mittag und Sara Däbritz (l.-r.) spielen beim Training zusammen (Foto: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen)
Hoch motiviert, auch im Training: die Nationalspielerinnen Lena Petermann, Anja Mittag und Sara Däbritz (l.-r.)Bild: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen

Bislang verlor die DFB-Elf bei neun Europameisterschafts-Teilnahmen noch nie ein Auftaktspiel (sieben Siege). Zudem ist die EM-Bilanz gegen Schweden makellos: fünf Spiele, fünf Siege. Es liegt auf der Hand, dass die Schwedinnen mehr Angst vor den Deutschen haben als umgekehrt. Gleichwohl träumen sie von einer gelungenen Olympia-Revanche. "Wir wollen die Dämonen vertreiben", sagte Schelin zur verheerenden Bilanz. Trainerin Sundhage schöpft gerade aus der langen Durststrecke gegen den achtmaligen Europameister Mut: "Wir sind einfach dran mit einem Sieg gegen Deutschland."

ck/og (dpa)