Deutschlands aktivste Stadt gesucht
3. September 2009Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will mit diesem Projekt die Menschen vom heimischen Sofa holen und wieder für den Sport begeistern. Bei "Mission Olympic" sind neben attraktiven Freizeit- und Sportangeboten vor allem Projekte zur Förderung von Bewegung und Sport sowie das ehrenamtliche Engagement sportlicher Mitmenschen gefragt. Die Siegerstadt erhält neben dem Titel "Deutschlands aktivste Stadt" auch noch 75.000 Euro zur Förderung des Breitensports. Egal ob Klein- oder Millionenstadt, bei einer Bewerbung ist vor allem Kreativität gefragt. Edith Bena-Dietrich ist zuständige Projektleiterin beim DOSB und bringt die Voraussetzungen für eine Bewerbung auf den Punkt: "Wir suchen die Städte, die ihre Bürgerinnen und Bürger am besten in Bewegung bringen."
Alle ziehen an einem Strang!
Jeder Bürger soll in den Wettbewerb mit einbezogen werden unter dem Motto: Alle ziehen an einem Strang! Ist die erste Bewerbungsphase erst einmal überstanden, gilt es weitere Punkte zu sammeln. Nach festgelegten Kriterien werden maximal 50 Städte, die sogenannten Kandidatenstädte, für die zweite Phase nominiert. Nun müssen die einzelnen Teilnehmer zeigen, wie aktiv die Bürgerinnen und Bürger wirklich sind. Dabei sind besonders kreative, gerne aber auch innovative Sporthighlights gefragt. Für die letzte Phase wählt die Jury dann fünf Finalstädte aus, die bei einem Sportfest zeigen müssen, was Sie können. Edith Bena-Dietrich ist dabei immer vor Ort und beobachtet die Veranstaltungen ganz genau. Nach einem Punktesystem wird dann entschieden, wer Nachfolger der letzten Gewinnerstadt wird. Ein besonderes Augenmerk richtet die Jury dabei auf die "kleinen Sportevents." Hier kann die Stadt viele Punkte abräumen und einen bleibenden Eindruck bei den Verantwortlichen hinterlassen. Edith Bena-Dietrich berichtet immer gerne von einem Rollator-Rennen in der Teilnehmerstadt Freiburg, bei dem sich die Bewohner eines Altenheims auf dem Festival-Gelände der sportlichen Herausforderung stellten. "Solche Aktionen vergisst man nicht", sagt Bena-Dietrich.
Hennef ist Sportstadt
"Über 50 Prozent der Jugendlichen sind in einem Sportverein tätig", berichtet Klaus Pipke, Bürgermeister der Stadt Hennef im Rhein-Sieg-Kreis. "Hennef ist eben eine Sportstadt", sagt er weiter. In nahezu jedem Ortsteil haben die Menschen die Möglichkeit, sich einem Verein oder einer Sportgruppe anzuschließen. Kein Wunder also, dass sich Hennef Anfang des Jahres für den Städtewettkampf beworben hat. Günther Kretschmann ist Präsident des Stadtsportverbandes und hat die Bewerbung für "Mission Olympic" mit angeschoben. Dabei standen immer der Sport und das soziale Miteinander in Hennef im Blickpunkt. "Wir wissen, dass Sport eine Integrationskraft hat und gerade über Sport Leute sich in einer Stadt sehr schnell heimisch fühlen können. Sport vermittelt Lebensqualität", sagt Kretschmann. In Hennef wurde die Bewerbung bei den Einwohnern sehr positiv aufgenommen. 119 Hennefer Sportgruppen wollten mit dabei sein und ihre Stadt ins große Finale führen. Die Telefone in dem eigens für den Wettbewerb eingerichteten Büro im Rathaus der Stadt standen nicht mehr still. "Es gab eine unglaublich positive Resonanz in der Stadt, leider hat es nicht für das Finale gereicht“, erzählt Kretschmann.
Der Erfolg liegt in der Nachhaltigkeit
Trotzdem ziehen die Verantwortlichen ein überaus positives Fazit. Die Stimmung für den Sport in der Bevölkerung, aber vor allem auch in den Entscheidungsgremien der Stadt hätte enorm an Profil gewonnen, freut sich Günther Kretschmann. Der Erfolg liegt eben in der Nachhaltigkeit. Demnach sind weitere Verbesserungen der Sportanlagen rund um Hennef geplant. "Mission Olympic" hat in der Stadt viel Positives bewirkt. Eine weitere Teilnahme ist in den kommenden Jahren nicht ausgeschlossen, schließlich ist Hennef selbsternannte Sportstadt und als solche sucht man immer nach Herausforderungen.
Autor: Thomas Klein
Redaktion: Joachim Falkenhagen