Deutschland online, vernetzt und interaktiv
5. Dezember 2003Mehr als fünfzig Prozent der Deutschen nutzen das Internet- das ist der Bundesregierung zu wenig: bis 2005 sollen nämlich drei Viertel "drin sein". Mit diesem Ziel hat das Bundeskabinett am Mittwoch den Aktionsplan "Informationsgesellschaft Deutschland 2006" in Berlin beschlossen. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn unterstrich die Bedeutung der IT-Technologien für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Immerhin habe man sich laut Global Information Technology Report 2002/2003 da schon innerhalb des vergangenen Jahres von Platz 17 auf Platz 10 hoch gearbeitet.
IT-Branche als Jobmaschine
Die Informations- und Kommunikationsbranche gehört heute mit rund 130 Milliarden Umsatz und etwa 750-tausend Beschäftigten zu den größten Wirtschaftssektoren in Deutschland. Mehr als die Hälfte der heimischen Industrie und über 80 Prozent der Exporte hingen inzwischen vom Einsatz der Informationstechnologie und elektronischer Systeme ab, sagte die Ministerin. Deutschland habe die internationale Führerschaft in der Mobilfunktechnologie
errungen. Ziel sei es nun, auch beim mobilen Internet eine Spitzenposition zu erreichen. Bildungsstaatssekretär Alfred Tacke erklärte, der Gesamtmarkt für Telekommunikation in Deutschland werde im kommenden Jahr vermutlich erneut um zwei Prozent wachsen. Ziel
sei es, bis 2006 90 Prozent der Bevölkerung zu Mobilfunknutzern zu machen. Zur CeBIT-Messe im kommenden Frühjahr solle der neue Mobilfunkstandard UMTS starten, erklärte Tacke. Am Bedarf werde dies nicht scheitern, es gebe genügend Nachfrage etwa nach Video- und Musikdownloads oder Online-shopping. Die Qualität soll künftig weiter verbessert werden.
Bis zum Jahr 2015 wird eine vollständige Digitalisierung der Hörfunk- und Fernsehübertragungen in Deutschland über Antenne, Kabel und Satellit angestrebt. In der Hauptstadt Berlin ist die Umstellung auf digitales Fernsehen bereits abgeschlossen.