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Deutsches Ebola-Zentrum in Liberia

Julius Kanubah23. Dezember 2014

In einer neuen Vorzeigeklinik will das Deutsche Rote Kreuz in Liberia bis zu 50 Ebola-Patienten behandeln. Die deutsche und die liberianische Regierung loben das Projekt - dabei geht die Zahl der Erkrankten schon zurück.

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Liberia Monrovia Zentrum Deutsches Rotes Kreuz
Bild: DW/J. Kanubah

Im Beisein von Vertretern der deutschen Botschaft und der liberianischen Regierung hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Dienstag (23.12.2014) ein neues Ebola-Behandlungszentrum in Liberia eröffnet. Die Klinik werde zunächst 50 Betten haben, sagte der Leiter des Projekts, Christian Schuh, der Deutschen Welle. "Es gibt drei Bettensäle: einen für Ebola-Verdachtsfälle, einen für wahrscheinliche Fälle und einen für bestätigte Fälle." Dazu verfüge die Klinik über Räume für die Ärzte und Krankenschwestern, eine Apotheke und Unterrichtsräume für Training und Ausbildung des Personals.

Die Kosten für das Behandlungszentrum wurden bei der Eröffnung mit mehr als 40 Millionen Euro angegeben. Das Geld ist Teil der insgesamt rund 160 Millionen Euro Hilfsgelder, die die deutsche Regierung für den Kampf gegen Ebola in Westafrika zugesagt hat.

Die neue Klinik am Stadtrand von Monrovia ist das zweite Ebola-Zentrum, das das DRK in Liberia in Betrieb nimmt. Vor gut einer Woche hatte die Hilfsorganisation ein erstes Behandlungszentrum von der Weltgesundheitsorganisation WHO übernommen, das sie nun gemeinsam mit der Bundeswehr betreiben soll.

Liberia Monrovia Zentrum Deutsches Rotes Kreuz
Schon vor der Eröffnung trainiert das Personal den Umgang mit SchutzanzügenBild: DW/J. Kanubah

Fortschritte im Kampf gegen die Seuche

Der deutsche Hilfseinsatz war in die Kritik geraten, da die offizielle Hilfe nun zu einer Zeit voll anläuft, zu der die Zahl der Neuinfektionen in Liberia bereits zurückgeht. In einem Interview mit der Deutschen Welle verteidigte der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Ebola-Hilfe, Walter Lindner, die deutschen Anstrengungen allerdings. Denn die Epidemie sei keineswegs besiegt. Um eine mögliche neue Ausbreitung des Virus zu verhindern, sei es wichtig, ausreichende Kapazitäten an Ebola-Behandlungszentren mit Isolierstationen bereitzuhalten.

Liberias Vize-Gesundheitsminister Tolbert Nyenswah lobte die deutsche Hilfe. Der Kampf gegen die Epidemie in dem Land sei an einem kritischen Punkt angelangt. Obwohl Teile des Landes bereits Ebola-frei seien, seien auch dort Neuinfektionen jederzeit möglich.

Seit Ausbruch der jüngsten Epidemie im Frühjahr starben laut WHO bereits mehr als 6600 Menschen an Ebola, die meisten in den westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone.