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Deutsche würden gern mehr arbeiten

15. August 2012

Der Wunsch ist weiter verbreitet, als die offiziellen Arbeitsmarktdaten glauben machen: Wenn doch nur mehr Jobs da wären. Millionen Deutsche stünden bereit - vor allem teilzeitarbeitende Frauen.

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Menschen stehen Schlange (Foto: picture-alliance/dpa)
Symbolbild Arbeitslosigkeit Arbeitsamt JobsucheBild: picture-alliance/dpa

In Deutschland suchen weit mehr Menschen eine Arbeit, als offiziell den Arbeitslosenzahlen zufolge bekannt ist. Auf 7,4 Millionen Menschen haben Wissenschaftler des Statistischen Bundesamtes nun das bislang ungenutzte Arbeitskräftepotenzial von Menschen im Alter zwischen 15 und 74 Jahren beziffert. Sie verwendeten dabei Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, die sich von der deutschen Arbeitsmarktstatistik unterscheiden. Der Reserve stehen rund 39,6 Millionen Erwerbstätige gegenüber.

Zum Potenzial gehören neben 2,5 Millionen Erwerbslosen auch 2,0 Millionen Teilzeitbeschäftigte und 1,7 Millionen Menschen mit Vollzeitjobs von mindestens 32 Stunden, die dennoch mehr arbeiten wollen. Außerdem wurde eine "stille Reserve" von 1,2 Millionen Menschen identifiziert, wie das Amt am Mittwoch berichtete.

Teilzeit-Jobber wollen mehr

Von den Jobinhabern fühlte sich nahezu jeder Zehnte unterbeschäftigt. Vor allem Menschen in Teilzeitjobs - zu 72 Prozent Frauen - würden gerne mehr arbeiten, wenn sie könnten. Vollzeitbeschäftigte suchten meist nur kleine Zusatzjobs mit wenigen Stunden. Das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial ist in Ostdeutschland deutlich höher als im Westen. Frauen sind stärker betroffen als Männer.

Etwa jeden 20. der Nichterwerbspersonen rechnen die Statistikern der "stillen Reserve" zu. Das sind Menschen, die zwar grundsätzlich arbeiten könnten und wollten, aber derzeit nicht suchten oder einen Job zumindest kurzfristig nicht antreten könnten.

ul/nis (dpa, rtr)