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Deutsche Wirtschaft zu Gast in Bangkok

Karl Zawadzky19. November 2004

In Bangkok tagt die zehnte Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft. Die Erwartungen sind hoch, denn nirgendwo entwickelt sich die Wirtschaft so dynamisch wie in dieser Region.

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Mit Kraftwerkstechnik ist Siemens in Asien erfolgreichBild: dpa

Im laufenden Jahr 2004 beträgt das Wirtschaftswachstum im Raum Asien-Pazifik mehr als sechs Prozent. Für das kommende Jahr 2005 erwartet die asiatische Entwicklungsbank sogar noch eine leichte Zunahme. Die zweitägige Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft, die am 18. und 19. November 2004 in Bangkok stattfindet, ist der wichtigste Treffpunkt deutscher Unternehmer und Manager mit Geschäftsinteressen in der Region.

Rund 800 deutsche Unternehmer und Manager nehmen an der Konferenz teil. Hinzu kommen Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik der asiatischen und pazifischen Länder. Alle zwei Jahre treffen sie sich gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsminister, mit Vertretern der Bundesländer, mit Wissenschaftlern und Verbandsvertretern, um Informationen auszutauschen und gemeinsame Interessen zu definieren.

Technologietransfer

Dabei geht es nicht nur um Exporte, Importe und Investitionen, sondern auch um die internationale Handelspolitik sowie um Themen wie Technologietransfer und Berufsbildung in deutschen Unternehmen in der Region, um Entwicklungszusammenarbeit und um deutsche Beiträge zum Umweltschutz in den stark belasteten Industriezentren Asiens.

Eröffnet wird die Tagung mit Reden des thailändischen Premierministers Thaksin Shinawatra, von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement und vom Vorsitzenden des Asien-Pazifik-Ausschusses, Siemens-Chef Heinrich von Pierer. An einer der Podiums-Veranstaltungen nimmt auch der Intendant der Deutschen Welle, Erik Bettermann, teil.

45 Joint Ventures

13 Prozent des deutschen Außenhandels wird mit der Region Asien-Pazifik abgewickelt, sieben Prozent der deutschen Auslandsinvestitionen sind dort vorgenommen worden. Deutsche Firmen sind in allen Ländern der Region engagiert. Siemens hat kürzlich sein 100-jähriges Jubiläum in China gefeiert und dort derzeit 45 Joint Ventures mit insgesamt 30.000 Beschäftigten.

Volkswagen hat 2003 in China mehr Autos verkauft als in Deutschland. BASF errichtet dort derzeit mit Milliardenaufwand den modernsten Chemiekomplex der Welt. Auch viele Mittelständler haben den Sprung nach China gewagt. Doch in anderen Ländern gibt es Defizite. Dabei sind deutsche Unternehmen überall in Asien willkommen.

Tugenden

"Es zählt 'Made in Germany'. Es zählen die deutschen Eigenschaften, die wir uns manchmal gar nicht mehr zuschreiben, die aber noch vorhanden sind und von anderen so gesehen werden: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Qualität", sagt Heinrich von Pierer, der Vorsitzende des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft.

China ist mit seinem Wirtschaftswachstum von neun Prozent und einer Importsteigerung um ein Viertel im laufenden Jahr der Motor der asiatischen Wirtschaft. Japan hat einen Ausweg aus seiner rund zehnjährigen Rezession gefunden und erlebt zurzeit eine starke Erholung.

Wichtigster Investor

Mit großem Interesse - und mit zunehmendem Engagement der deutschen Wirtschaft - wird die dynamische Entwicklung Indiens begleitet. Auch in anderen Teilen der Region geht es steil aufwärts. Deutschland ist in vielen Ländern der Region der wichtigste europäische Investor und Handelspartner. Die deutschen Direktinvestitionen in China belaufen sich auf neun Milliarden Euro.

In China haben die deutschen Unternehmen ihre Chancen genutzt, in anderen Ländern droht der deutschen Wirtschaft die Gefahr, den Anschluss zu verpassen. Zum Beispiel ist der Handel mit Thailand ebenso rückläufig wie die deutschen Investitionen in dem Land. Ziel der Konferenz in Bangkok ist es, den Grundstein für eine weitere Steigerung des deutschen Außenhandels mit der Asien-Pazifik-Region zu legen und zur Intensivierung von Investitionen beizutragen.