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Deutsche Welle protestiert gegen Schließung eines ukrainischen Senders

4. März 2004

Programmdirektor Joachim Lenz: Erneuter Beleg für Missachtung der Pressefreiheit

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Sergei Scholoch, Direktor Radio Kontinent

Die Deutsche Welle verurteilt die Schließung des Kiewer Senders "Radio Kontinent" durch die ukrainischen Behörden. "Das ist ein erneuter Beleg dafür, dass der ukrainische Staat die Meinungs- und Pressefreiheit nicht achtet", erklärte Programmdirektor Joachim Lenz in Bonn. "Radio Kontinent" strahlt Programme westlicher Auslandssender aus, darunter seit März 2000 auch das Ukrainische Programm von DW-RADIO.

Nach Ansicht der Kiewer Behörden verfüge der Sender nicht über eine gültige Lizenz. Dem widersprach der Direktor von "Radio Kontinent", Sergej Scholoch, im Interview mit der Deutschen Welle. "Es ist nicht das erste Mal, dass die ukrainische Regierung versucht, den unabhängigen Sender zu schließen", sagte Scholoch, der sich durch ukrainische Sicherheitskräfte persönlich bedroht fühlt und deshalb die Ukraine verlassen hat. Er hält sich derzeit im europäischen Ausland auf.

Die Behörden sind bereits in der Vergangenheit mehrfach gegen den Sender und seine Mitarbeiter vorgegangen. Der prominenteste Redakteur der Station, Georgij Gongadse, ist im September 2000 unter nach wie vor ungeklärten Umständen ermordet worden. Ukrainische Oppositionelle vermuten, Präsident Leonid Kutschma habe die Ermordung Gongadses angeordnet.

4. März 2004
051/04