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Deutsche Skirennfahrer in Lauerstellung

Calle Kops (sid/dpa)5. Februar 2013

Bei der alpinen Ski-WM in Schladming kann das deutsche Team um Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther locker an den Start gehen. Denn in Österreich stehen sie nicht unter Druck - das weckt Medaillenhoffnungen.

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Zahlreiche Zuschauer verfolgen ein Nachtrennen in Schladming in Österreich (Foto: EPA/HERBERT PFARRHOFER/dpa)
Zahlreiche Zuschauer verfolgen ein Nachtrennen in Schladming in ÖsterreichBild: picture-alliance/dpa

Zwei Jahre liegt sie schon zurück, die Heim-WM in Garmisch-Partenkirchen. Für die deutschen Ski-Asse endete sie enttäuschend. "Weil wir von der Substanz her stärker gewesen wären", befand Alpindirektor Wolfgang Maier und meinte damit die Ausbeute von nur zwei Bronzemedaillen. Nur Maria Höfl-Riesch schaffte es in Abfahrt und Super-G aufs Podest, für alle anderen Starter des Deutschen Skiverbands endeten die Wettkämpfe ohne Medaille.

Von diesem Dienstag (05.02.2013) an ist nun Schladming an der Reihe - bis zum 17. Februar. Im Wintersportort in der Steiermark finden die alpinen Weltmeisterschaften bereits zum zweiten Mal nach 1982 statt. Und Gastgeber Österreich hat sich einiges vorgenommen: Die Eröffnungsfeier am Montagabend bildete den Auftakt zu einem großartigen Ski-Spektakel, mit 400.000 Zuschauern an den Pisten. Damit würde man sogar die letzte Heim-WM 2001 in St. Anton, damals kamen 350.000 Menschen, toppen.

Neue deutsche Lockerheit

Maria Höfl-Riesch im Portrait (Foto: imago Eibner)
Locker und gelöst: Maria Höfl-Riesch freut sich auf die WM in SchladmingBild: imago/Eibner

Aber auch die deutschen Starter von Maria Höfl-Riesch über Felix Neureuther bis zu Viktoria Rebensburg haben einiges vor. Vor allem können sie ganz locker an die Sache herangehen. 2011 in Garmisch waren sie noch die Vertreter des Gastgeberlandes und mussten die Erwartungen tausender Fans an der Strecke erfüllen. Für die deutschen Zugpferde des alpinen Skisports "ist das eine ganz andere Situation. Da sind wir nur ein Land von vielen", sagt Maier. "Die Österreicher haben es in dem Fall sicher schwerer", findet auch Höfl-Riesch.

Anders als vor zwei Jahren in ihrer bayerischen Heimat zählt Höfl-Riesch diesmal nicht zu den Favoritinnen. Die Doppel-Olympiasiegerin von 2010 weist bislang eine eher durchwachsene Saison-Statistik auf: drei Ausfälle in den letzten fünf Rennen vor dem Saisonhöhepunkt, dazu viele Plätze in diesem Winter knapp hinter dem Podest und nur zweimal auf dem Podium. "Es ist ja in letzter Zeit doch auch ein bisschen Pech dabei gewesen mit vierten und fünften Plätzen und ein paar Ausscheidern, vielleicht kommt das Glück zurück in Schladming", erklärte die Slalom-Weltmeisterin von 2009.

Neureuther in Topform

Eine glänzende Saison liefert bisher Felix Neureuther ab. Der WM-Vierte von 2009 fährt so konstant und gut wie noch nie. Nach sieben Spezial-Slaloms stehen der Sieg in Wengen und drei zweite Plätze in den Statistiken des bisherigen Winters. Das schlechteste Resultat war Rang sieben zum Auftakt in Levi. Und er kam immer ins Ziel. "Ich bin sicher die letzten Jahre auch schon immer sehr schnell gewesen und auch gut gewesen, aber nie in der Konstanz. Von dem her bin ich sicher so gut wie nie", meint Neureuther.

Skirennfahrer Felix Neureuther auf der Piste (Foto: REUTERS/Dominic Ebenbichler)
Überraschend gut: Felix Neureuther zeigt in dieser Saison konstant gute LeistungenBild: Reuters

Dazu landeten Fritz Dopfer und Stefan Luitz in dieser Saison schon auf dem Stockerl – jetzt soll auch die erste WM-Einzelmedaille eines Herren seit Bronze von Florian Eckert 2001 her. Bei den Damen wünscht sich Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg den ersten WM-Podestrang – beim Weltcup-Finale an gleicher Stelle vor einem Jahr war sie Gewinnerin von zwei Rennen. Dazu sind die deutschen Aussichten im Team-Wettbewerb glänzend.

Vorne mitmischen

"Unser Ziel war es, dass wir zumindest mitreden im vorderen Bereich, bei der Medaillenvergabe, dass wir ein schlagkräftiges Team am Start haben", sagte Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel über die Vorbereitung. "Aber Favoriten sind andere. Doch die Jungs stehen bereit, sollten andere der Situation nicht gewachsen sein." Vor allem auf Österreichs Dauer-Podestfahrer und Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher lastet ein schier unmenschlicher Druck. Doch jeder traut dem Vollprofi zu, die rot-weiß-roten Erwartungen erfüllen zu können.

Hirscher kann der große Star der Titelkämpfe werden, ferner reist die Seriensiegerin Tina Maze aus Slowenien als Favoritin in gleich mehreren Disziplinen an. US-Star Lindsey Vonn meldete sich nach einer Wettkampf-Pause stark zurück und will die angesichts von 59 Weltcup-Siegen eher bescheidene Bilanz von zwei WM-Titeln verbessern. Bei den Herren möchte der erfolgreichste aktive WM-Skirennfahrer, der viermalige Weltmeister Aksel Lund Svindal aus Norwegen, in der Bestenliste an den fünfmaligen Titelträger Ingemar Stenmark aus Schweden vorbeiziehen.