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Deutsche Opel-Standorte offenbar gesichert

3. März 2005

Die Zukunft der Opel-Werke in Deutschland scheint auf Jahre hinaus gesichert. Im monatelangen Verhandlungspoker um die Sanierung einigten sich Management und Betriebsrat am Donnerstag auf einen Zukunftsvertrag.

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Weiter geht´s! Opel-Fabrik in RüsselsheimBild: AP

Der Fortbestand aller westdeutschen Opel-Werke ist offenbar bis 2010 gesichert. "Die Tinte unter dem Vertrag ist trocken", sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Peter Klein am Donnerstag (3.3.2005). Weitere Details der Vereinbarung sollen am Freitag auf einer Pressekonferenz offiziell bekannt gegeben werden. Das verlautete aus Unternehmens- und Betriebsratskreisen in Rüsselsheim. Gegen Zugeständnisse der Belegschaft wird der Mutterkonzern General Motors (GM) Investitionen in die Werke zusagen.

Das Stammwerk in Rüsselsheim übernimmt danach von 2007 an die Produktion der neuen Mittelklasse von Opel und der schwedischen Schwestermarke Saab. Nach Angaben des Bochumer Opel-Betriebsratsmitglieds Franco Biagiotti bekomme Rüsselsheim den neuen Vectra und behalte den größten Teil des Bereichs Forschung und Entwicklung.

Bochum soll die fünftürige Astra-Limousine bauen. "Das ist für uns ein sehr wichtiger Punkt gewesen, weil wir spätestens in zwei Jahren über 100.000 Zafira nach Polen verlieren. Das war für mich mit der wichtigste Faktor in den Verhandlungen, dass wir dieses Auto bekommen", sagt Biagiotti. Das Komponentenwerk in Kaiserslautern soll ausgelastet werden.

Einschnitte für Arbeitnehmer

Im Gegenzug müssten die Arbeitnehmer auf Tariferhöhungen verzichten. Das Weihnachtsgeld werde ab 2006 von 130 auf 70 Prozent eines Monatsgehalts gekürzt. Zugleich werden die Arbeitszeiten flexibler gestaltet.

Am letzten Verhandlungstag sei hart über die Zukunft des Werks in Kaiserslautern verhandelt worden, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz nach Ende der Gespräche. Für das Bochumer Werk hat es nach Angaben des dortigen Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel eine klare Aussage für den Bau des fünftürigen Astra-Modells gegeben. Zuletzt hatten Arbeitnehmervertreter der Werke in England und Belgien protestiert, weil mit der Verlagerung dort Aufträge verloren gingen.

Die monatelangen Gespräche zwischen dem Opel-Management und dem Betriebsrat über einen Zukunftsvertrag waren am Donnerstag in Rüsselsheim in die entscheidende Phase gegangen. Mit dem Paket will der Mutterkonzern General Motors (GM) den seit Jahren defizitären Autobauer Opel wieder in die schwarzen Zahlen bringen.

Keine betriebsbedingten Kündigungen

Bereits vor einer Woche hatte Opel verkündet, dass das Sanierungspaket vorerst ohne Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen ablaufen werde. 4500 Mitarbeiter hatten sich freiwillig für eine Abfindung entschieden und werden das Unternehmen noch in diesem Jahr verlassen. Bis 2007 sollen über Abfindungen insgesamt 6000 Stellen wegfallen. (stl)