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Deutsche Leichtathleten sind Europas Beste

21. Juni 2009

Die Mannschaft des DLV hat sich bei der erstmals ausgetragenen Mannschafts-EM den Sieg erkämpft. Fünf Tagessiege und weitere gute Platzierungen reichten, um Russland und Großbritannien auf Distanz zu halten.

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Ariane Friedrich jubelt (Foto: dpa)
Ariane Friedrich jubelt über ihren SiegBild: picture-alliance/ dpa

Damit hatte wohl keiner gerechnet: Die deutschen Leichtathleten haben rund zwei Monate vor der Heim-Weltmeisterschaft in Berlin ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Bei der ersten Mannschafts-Europameisterschaft holten die DLV-Athleten in Leiria in Portugal überraschend den Titel. Im Gegensatz zum alten Europacup, wo Frauen und Männer getrennt gewertet wurden, gab es diesmal ein gemischtes Gesamtteam. In der Endabrechnung siegten die Deutschen letztendlich komfortabel mit 326,5 Punkten vor den im Vorfeld höher gehandelten Teams aus Russland (320), Großbritannien (303) und Frankreich (301).

Den Grundstein für den Spitzenplatz unter den zwölf besten Leichtathletik-Nationen Europas legten die deutschen Frauen. Ihnen gelangen vier Disziplin-Siege: Hochspringerin Ariane Friedrich siegte mit 2,02 Meter und scheiterte erst an der deutschen Rekordhöhe von 2,07 Meter. Christina Obergföll gewann den Speerwurf, Nadine Kleinert das Kugelstoßen und Antje Möldner den Hindernislauf. Außerdem konnte bei den Männern Mark Frank den Speerwurf für sich entscheiden.

Kritik am neuen System

Speerwerferin Christina Obergföll (Foto: dpa)
Mit der Leistung zufrieden, mit den Regeln nicht -Christina ObergföllBild: picture-alliance/ dpa

Als nicht sehr beliebt erwies sich allerdings das Regel-Reform-Modellprojekt zur Attraktivitätssteigerung. Beispielsweise führten Fehlstarts sofort zur Disqualifikation, auf der Langstrecke wurden die Läufer auf den hinteren Plätzen nach und nach aus dem Rennen genommen und in den technischen Disziplinen wurde die Anzahl der Versuche reduziert. Im Hochsprung und Stabhochsprung war für die Springer nach dem vierten Fehlversuch des Wettkampfs Schluss.

"Es war Chaos pur und hat mich nicht begeistert", schimpfte Obergföll. Der Front der Ablehnung durch seine Athleten schloss sich auch Herbert Czingon, DLV-Cheftrainer für die Technischen Disziplinen, an: "Als generelles Neukonzept ist es nicht geeignet." Ungeachtet der neuen Regeln gehen die deutschen Leichtathleten nun mit viel Selbstbewusstsein in die Wettkämpfe bei der Weltmeisterschaft in Berlin vom 15. bis 23. August. (az/sid/dpa)