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Deutsche Intellektuelle kritisieren US-Anti-Terrorpolitik

2. Mai 2002
https://p.dw.com/p/28u7

Mehr als 80 deutsche Intellektuelle haben sich in einem offenen Brief gegen die Anti-Terrorpolitik der USA gewandt. Wie der Verein Pro Asyl in Frankfurt mitteilte, antworten sie damit auf das im Februar erschienene Manifest "What
We're Fighting for!" (Für was wir kämpfen!) von 60 amerikanischen Intellektuellen, in dem diese den Anti-Terrorkrieg der USA als "gerecht" verteidigten. Die deutsche Antwort haben unter anderem der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter, der Theologe Friedrich Schorlemmer, der Rhetorikprofessor Walter Jens sowie die Autoren Peter Rühmkorf, Christoph Hein und Günter Wallraff unterschrieben.

Die deutschen Intellektuellen kritisieren, ihre amerikanischen
Kollegen beschwörten in ihrem Manifest zwar die Allgemeingültigkeit der moralischen Grundwerte, machten sie aber nur für sich selbst geltend. Mit keinem Wort werde der "Massenmord" an 4000 afghanischen Zivilisten erwähnt. Auch gebe es keine universal gültigen Werte, welche die Vergeltung eines Massenmordes wie der Terroranschläge in den USA vom 11. September mit einem anderen rechtfertigten.