1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutsche Indices unter Druck

Thomas Kirschning30. Mai 2002

Bei feiertagsbedingt geringeren Umsätze haben die wichtigsten deutschen Indizes am Donnerstag (30. Mai 2002) Verluste verbucht. Schon verhältnismäßig kleine Verkaufsorder belasteten die Kurse.

https://p.dw.com/p/2N4B
Nach der Telekom-Aktionärsversammlung: Ron Sommer weiter unter DruckBild: AP

Der Deutsche Aktienindex DAX notierte schliesslich bei 4762, also 2,45 Prozent oder 120 Punkte unter dem Vortagesschuss. Auf dem überwiegend rot gefärbten Kurszettel markierte die Aktie der Deutschen Telekom neue Allzeittiefs. Zuletzt hatte der DAX vor mehr als drei Monaten auf einem ähnlich tiefen Niveau gestanden. Der NEMAX50 am Neuen Markt gab um 2,1 Prozent oder 17 Punkte auf 785 nach.

Kursrutsch am Neuen Markt

Am Neuen Markt löste die Meldung, dass MobilCom-Chef Gerhard Schmid nach Feststellung des Aufsichtsrats gegen seine Pflichten im Rahmen das Aktienrechts verstoßen hat einen kräftigen Kursrutsch aus. Belastend auch diese Nachricht: Mit dem Autozulieferer Sachsenring Automobiltechnik AG hat ein weiteres Neue-Markt-Unternehmen ein Insolvenzverfahren beantragt.

Telekom-Aktie verliert weiter an Wert

Im DAX gab die Aktie der Deutschen Telekom fast sechs Prozent ab und hat damit von ihren Hoch bei 104 Euro rund 90 Prozent an Wert eingebüßt. Das einst als "Volksaktie" gepriesene Telekom-Papier war 1996 zu einem Ausgabepreis von 14,57 Euro an die Börse gekommen. "Viele am Markt warten nur darauf, bis der Kurs der T-Aktie unter die 10 Euro fällt. Wenn die Schulden in den kommenden Monaten nicht auf die avisierten 50 Milliarden Euro gesenkt werden, dann befindet sich Ron Sommer noch deutlicher in einem Erklärungsdilemma", sagte eine Analystin.

Unter den Technologiewerten gehörten vor allem der Halbleiterhersteller Infineon Technologies mit einem Abschlag von dreieinhalb Prozent zu den Titel mit den größten Kursverlusten im DAX. Belastend auf den Infineon-Kurs hätten sich die Äußerungen von Vorstandschef Ulrich Schumacher ausgewirkt: Nach den jüngsten Preisrückgängen für Speicherchips könnten in den kommenden Wochen auch die Vertragspreise unter Druck geraten.

Bilanztricks bei MLP?

Neben Technologiewerten standen erneut die Titel des Heidelberger Finanzdienstleisters MLP auf der Verkaufsliste der Anleger: Die Aktie verlor 5,4 Prozent, nachdem das Papier im Handelsverlauf kurzzeitig unter die 40 Euro-Marke gerutscht war. MLP steht seit längerem unter Druck, nachdem Vorwürfe wegen Bilanztricks laut wurden. Dementis von Seiten des Unternehmens führten bislang nicht zu einer nachhaltigen Erholung des Kurses. Offenbar seien Anleger unzufrieden, dass das Unternehmen auf der Hauptversammlung kürzlich so wenig zu den Vorwürfen gesagt habe, sagte ein Händler.

Die Bundesbank stellte auf Grund des Feiertages in Hessen und anderen Bundesländern keine Umlaufrendite fest.

Die Schlusskurse im Dax wie immer ohne Gewähr:

adidas-Salomon 85,27 (- 1,63)
Allianz 235,00 (- 8,00)
BASF 48,70 (- 0,20)
Bayer 34,20 (- 1,27)
HypoVereinsbank 38,35 (- 0,65)
BMW 44,91 (- 0,89)
Commerzbank 19,14 (- 0,14)
DaimlerChrysler 51,95 (- 1,77)
Degussa 35,97 (+ 0,19)
Deutsche Bank 74,59 (- 1,36)
Deutsche Post 15,39 (+ 0,25)
Deutsche Telekom 11,46 (- 0,72)
E.ON AG 55,27 (- 1,56)
EPCOS 41,85 (- 1,24)
Fresenius Med. Care 57,20 (- 1,94)
Henkel 75,40 (+ 0,04)
Infineon Techno 17,49 (- 0,64)
Linde 53,86 (+ 0,21)
Lufthansa 14,41 (- 0,34)
MAN 25,07 (- 0,49)
Metro 36,30 (+ 0,20)
MLP 40,55 (- 2,35)
Münchener Rück 246,30 (- 6,70)
Preussag 27,13 (- 1,07)
RWE 40,00 (- 0,75)
SAP 111,03 (- 1,22)
Schering 64,63 (- 0,52)
Siemens 66,30 (- 1,89)
ThyssenKrupp 17,51 (- 0,01)
VW 56,58 (- 1,54)

Ausgewählte Devisennotierungen aufgrund der Referenzkurse der Europäischen Zentralbank - danach kostete ein Euro

US-Dollar 0,9375
Brit. Pfund 0,6395
Schw. Franken 1,4657
und Japan Yen 115,76