1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Unzufrieden

16. Juni 2010

Die Streitereien in der Koalition wirken sich weiter negativ auf die Wählergunst aus: Nur noch zwölf Prozent der Wahlberechtigten sind mit der Arbeit der Regierung zufrieden. Insbesondere die FDP ist tief gefallen.

https://p.dw.com/p/Nru2
Das Bundeskabinett in Berlin (Foto: dpa)
Das Bundeskabinett in BerlinBild: picture alliance/dpa

Die konservativ-liberale Regierungskoalition befindet sich nach einer neuen Umfrage in der Wählergunst weiter im Sinkflug. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Regierungsparteien CDU/CSU und FDP nur noch auf 37 Prozent der Stimmen gegenüber 57 Prozent der Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke, so der ARD-Deutschlandtrend vom Mittwoch (16.06.2010).

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (Foto: AP)
Der SPD-Vorsitzende Sigmar GabrielBild: AP

Die FDP kommt nur noch auf fünf Prozent und damit ihren schlechtesten Wert seit Einführung dieser Erhebung im Jahr 2003. Die Unionsparteien legen gegenüber der Vorwoche um einen Punkt zu und kommen auf 32 Prozent. Die SPD erreicht unverändert 29 Prozent. Die Grünen gewinnen einen Punkt und kommen auf 17 Prozent. Die Linke verliert einen Punkt und erreicht elf Prozent.

Die Hälfte will Neuwahlen

Generell ist die Zufriedenheit mit der schwarz-gelben Bundesregierung auf einem neuen Tief angelangt. Nur noch zwölf Prozent der Bundesbürger sind laut Umfrage mit der Arbeit der Koalition zufrieden. Dies sind acht Punkte weniger als zum Monatsbeginn. 86 Prozent äußerten sich unzufrieden mit der Arbeit von Schwarz-Gelb (plus acht). So negativ wurde eine Regierung zuletzt im März 2004 bewertet.

Auf die Frage, ob die Koalition aus Union und FDP bis 2013 weiterarbeiten sollte, ob es einen Wechsel zu einer großen Koalition kommen oder Neuwahlen geben sollte, plädierten mit 47 Prozent knapp die Hälfte der Befragten für Neuwahlen. 24 Prozent sprachen sich für einen Wechsel zu einer großen Koalition aus Union und SPD aus. Nur 23 Prozent halten es für das Beste, wenn die schwarz-gelbe Koalition bis 2013 weiterarbeitet. Gefragt danach, welche der drei Möglichkeiten eintreffen wird, glauben 35 Prozent an Neuwahlen. 41 Prozent sind der Ansicht, dass die schwarz-gelbe Koalition bis 2013 weiterarbeiten wird. Nur 18 Prozent rechnen mit einem Wechsel zur großen Koalition.

Guttenberg am beliebtesten

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg mit einem salutierenden Soldaten (Foto: AP)
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu GuttenbergBild: AP

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Guido Westerwelle (FDP) verloren nach der Umfrage des Instituts Infratest dimap weiter an Zuspruch. Der Wert für die Zustimmung zur Arbeit Merkels stürzte auf nur noch 40 Prozent ab. Dies sind acht Punkte weniger als zum Monatsbeginn und der bisher schlechteste Wert der CDU-Vorsitzenden in ihrer Amtszeit als Regierungschefin. Allein seit Anfang Mai hat Merkel 18 Punkte eingebüßt.

FDP-Chef Westerwelle verlor gegenüber Anfang Juni vier Punkte und erreicht jetzt nur noch 20 Prozent Zustimmung. Dies sei sein schlechtester Wert seit Januar 2003. Damit ist er laut des Senders ARD unverändert Schlusslicht unter den abgefragten Parteipolitikern. An der Spitze der Beliebtheitsliste liegt weiterhin Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) mit 68 Prozent Zustimmung. Für die Umfrage im Auftrag der ARD-Sendung Tagesthemen wurden am Montag und Dienstag bundesweit 1000 Wahlberechtigte telefonisch befragt.

Einer anderen Erhebung zufolge gibt knapp die Hälfte der Deutschen der FDP die Hauptschuld für den anhaltenden Streit in der schwarz-gelben Koalition. In diesem Sinne äußerten sich nach einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" 47 Prozent der Befragten. Zehn Prozent machten demnach die CSU und sechs Prozent die CDU für die Krise des Regierungslagers verantwortlich.

Autor: Dеnnis Stutе (apn, afp, dpa, rtr)

Redaktion: Klaudia Prevezanos