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Deutsche Exporte schrumpfen im Januar

10. März 2016

Dämpfer für Deutschlands Exporteure: Wegen der sinkenden Nachfrage aus Übersee gab es einen Fehlstart ins Jahr 2016 - auch der schwache Euro konnte den Außenhandel nicht beleben.

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Deutschland Containerterminal Hamburg
Bild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

Die Ausfuhren fielen im Januar um 0,5 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das war bereits der zweite Rückgang in Folge. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es bereits im Dezember um 0,7 Prozent nach unten gegangen war.

"Nicht nur der Januar enttäuscht, sondern die Gesamtentwicklung über die letzten Monate hinweg bleibt schwach", sagte Thomas Gitzel von der VP Bank gegenüber Reuters. "Wenn EZB-Chef Mario Draghi glaubt, mit einer Schwächung des Euro die Exporte anzufeuern, hat er sich jedenfalls getäuscht. Trost mag sein, dass die deutsche Exportwirtschaft nicht alleine ist, auch China tut sich derzeit schwer, seine Waren international abzusetzen." Die Symptome eines insgesamt schwachen Welthandels seien unübersehbar. Es fehle eine stärkere globale Investitionsbereitschaft.

Volker Treier vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) analysierte: "Auf der Weltkonjunktur liegt derzeit Mehltau. Zudem laufen die Effekte des vergleichsweise schwachen Euro allmählich aus. Und die Euro-Zone ist noch nicht der erhoffte Stabilitätsanker."

Stärkster Rückgang seit eineinhalb Jahren

Im Vergleich zum Januar 2015 fielen die Exporte sogar um 1,4 Prozent auf 88,7 Milliarden Euro. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt vor rund anderthalb Jahren. Hauptgrund dafür: Die Lieferungen in die Länder außerhalb der Europäischen Union schrumpften um 5,0 Prozent. Großen Schwellenländern wie China, Brasilien und Russland macht derzeit eine schwächere Konjunktur zu schaffen, weshalb sie weniger Waren "Made in Germany" kaufen.

Die Ausfuhren in die Euro-Zone nahmen dagegen nur um 0,1 Prozent ab. Die Exporte in die EU-Länder außerhalb des Währungsraums - wozu etwa Großbritannien und Polen gehören - wuchsen hingehen um 2,9 Prozent.

Importe ziehen an

Der Exportverband BGA erwartet 2016 ein Exportplus von 4,5 Prozent. 2015 hatten die Unternehmen erneut einen Rekord geschafft, sie lieferten Waren im Wert von rund 1,2 Billionen Euro ins Ausland und damit 6,4 Prozent mehr als im Jahr davor.

Die deutschen Importe zogen im Januar an. Sie kletterten um 1,2 Prozent zum Vormonat und damit dreimal so stark wie erwartet. Das spricht für eine robuste Binnennachfrage.

ul/sti (rtr, dpa, afp)