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Deutsche Bank rechnet mit Gewinneinbruch

13. Dezember 2012

Der Imageschaden ist enorm: Am Mittwoch Razzien wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung, heute dann die Ankündigung schlechter Quartalszahlen.

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Das Logo der Deutschen Bank AG spiegelt sich am Dienstag (25.10.11) in den Glastuermen der Bankzentrale in Frankfurt am Main. (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die Deutsche Bank rechnet wegen des anstehenden Konzernumbaus im Schlussquartal 2012 mit hohen Belastungen. Sondereffekte würden sich "signifikant negativ auf den Gewinn" des Instituts auswirken, teilte der Frankfurter Dax-Konzern am Donnerstag mit. Belastungen erwartet die Bank aus ihrem Sparprogramm, dem Risikoabbau, der Neubewertung von Vermögenswerten sowie aus den Zahlungsabwicklungen von Geschäften in den Niederlanden. Insgesamt sei das vierte Quartal bislang vom anhaltend schwierigen Umfeld geprägt. Trotzdem seien in Kerngeschäftsfeldern im Oktober und November "solide operative Ergebnisse" erzielt worden.

Schlechte Zeiten für die Deutsche Bank

Einen Tag nach der Großrazzia bei der Deutschen Bank wurden am Donnerstag fünf Mitarbeiter des Instituts dem Haftrichter vorgeführt. Das Amtsgericht Frankfurt muss entscheiden, ob die Banker wegen des Verdachts der Geldwäsche und Vertuschung weiter in Haft bleiben. Die Verhandlung muss routinemäßig und zwingend am Tag nach der Festnahme stattfinden, um die vor der Razzia ausgestellten Haftbefehle zu überprüfen.

Rund 500 Beamte von Bundeskriminalamt, Steuerfahndung und Bundespolizei durchsuchten am Mittwoch Geschäftsräume der Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt und zahlreiche weitere Geschäftsräume sowie Wohnungen, unter anderem in Berlin und Düsseldorf. Ermittelt wird gegen insgesamt 25 Mitarbeiter des Geldinstituts wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchten Strafvereitelung beim Handel mit CO2-Emissionszertifikaten, wie die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.

Die Ermittlungen richten sich auch gegen den Co-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause, weil sie die Umsatzsteuererklärung der Bank 2009 unterschrieben haben, bestätigte die Deutsche Bank am Mittwoch. Darin hatte das Institut 310 Millionen Euro Steuererstattungen geltend gemacht, die es nur wegen der Betrügereien beanspruchen konnte. Die Bank hatte die Erklärung später zwar korrigiert und auf die Ansprüche "vorläufig verzichtet" - nach Ansicht der Ermittler kam dieser Schritt aber zu spät.

rbr/gmf (dpa, dapd)