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Deutsche Bank: China langt zu

3. Mai 2017

Das ging flott: Die chinesische HNA Group ist wohl zum größten Aktionär der Deutschen Bank aufgestiegen. Dabei hatte das Finanzkonglomerat erst im Februar angefangen, Anteile am größten deutschen Geldhaus zu kaufen.

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Zentrale Deutsche Bank in Frankfurt
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Probst

China zieht wohl an Katar vorbei. Dessen Herrscherfamilie Al-Thani war bislang größter Einzelaktionär der Deutschen Bank. Nun soll das chinesische Unternehmens- und Finanzkonglomerat HNA diese Position übernommen haben. Die Nachrichtenagentur Reuters will aus Finanzkreisen erfahren haben, dass HNA seine Beteiligung auf rund 9,9 Prozent aufgestockt hat. Das Paket hätte einen Wert von 3,4 Milliarden Euro. Eine entsprechende Pflichtmitteilung des Wiener Vermögensverwalters C-Quadrat, der die Anteile für HNA verwaltet, sei in den nächsten Tagen zu erwarten.

China HNA Group
Das Marriot-Hotel in einem HNA-Gebäude in PekingBild: picture-alliance/Imaginechina/Y. Zheng

Zuletzt hatte HNA im März einen Anteil von 4,76 Prozent gemeldet. Die Unternehmensgruppe aus Haikou war erst Mitte Februar bei der Deutschen Bank eingestiegen. Sie hatte aber damals schon deutlich gemacht, weiter aufstocken zu wollen, aber unter zehn Prozent zu bleiben. HNA ist vor allem als Miteigentümer von Fluggesellschaften (Hainan Airlines), Flughäfen (Swissport) und Hotels (Hilton) bekannt, besitzt aber auch eine große Bank- und Immobilien-Sparte.

Vergangene Woche hatte der Landtag von Rheinland-Pfalz den Weg für einen Verkauf des Regionalflughafens Hahn an HNA frei gemacht. Die Regierungsfraktionen von SPD, FDP und Grünen stimmten am Mittwoch einem Gesetz zu, das die Veräußerung der Landesanteile ermöglicht. Die CDU stimmte dagegen, die AfD enthielt sich. Im vergangenen Jahr war der Verkauf an einen anderen chinesischen Bieter spektakulär geplatzt.

rb/se (afp, rtr)