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Detox - was bringt das "Entgiften"?

2. Dezember 2018

Müde, depressiv, unreine Haut? Dann stecken Sie vielleicht voller Schlacken, die dringend aus dem Körper müssen. Das ist zumindest die Idee hinter "Detox". Doch aus Sicht der Wissenschaft macht diese Methode keinen Sinn.

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Symbolbild Früchte und Pillen
Bild: Colourbox

Entgiftungskuren sind im Trend. Dahinter steckt die Idee, dass der Stoffwechsel Gift- und Abfallstoffe in den Zellen zurücklässt. Zudem schädigen wir uns mit Nikotin, Zucker, Alkohol Fleisch, Kaffee, Weißmehl und Käse. All das führt zu einer "Übersäuerung" des Organismus, was uns auf die Dauer krank macht, so die Theorie der Detox-Anhänger. (Detox = Entgiftung)

Entgiftungskuren dauern ein bis drei Wochen und sollen den Körper beim Abbau von Zellgiften unterstützen. Auf feste Nahrung wird verzichtet, die Verdauung wird entlastet, Stoffwechsel und Fettverbrennung werden anregt. Weißmehl, gehärtete Fette, einfache Zucker und verarbeitete Lebensmittel sind tabu, ebenso wie Genussgifte. Unterstützt wird der Entgiftungsprozess durch Bäder, Massagen, Ruhepausen und spezielle Nahrungsergänzungsmittel.

Wie fasten, nur hipper

Experten halten das Konzept allerdings für Humbug. Ein gesunder Körper entgiftet sich selbst. Haut, Leber, Nieren, Lunge und Darm bilden dazu ein perfektes System. In unserem Körper werden keine Schlacken und Ablagerungen angesammelt. "Es liegen keinerlei Beweise vor, dass Detox-Maßnahmen die Ausscheidung von Giftstoffen wesentlich beschleunigen", sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Die gemeinnützige Stiftung "Sense About Science" hat 15 Produkte mit Detox-Label untersucht und alle Produkte als wirkungslos eingestuft.

Gegen ein wenig Innehalten und bewusste Ernährung haben die Mediziner aber nichts einzuwenden. Das gibt es aber schon Jahrhunderte. Früher nannte man das schlicht und einfach fasten.