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Desertec droht Abwicklung

8. Oktober 2014

Sonnenstrom aus der Wüste für Nordafrika und Europa - das Desertec-Projekt galt als eines der ehrgeizigste Energie-Projekte der letzten Zeit. Nun steht es offenbar vor dem Aus.

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Bild: picture-alliance/dpa

Der vor fünf Jahren mit großen Hoffnungen gestarteten internationalen Wüstenstrominitiative Desertec Industrial Initiative (Dii) droht einem Medienbericht zufolge das vorzeitige Ende.

Der Zusammenschluss von 35 internationalen Konzernen kann sich nach Angaben aus Gesellschafterkreisen nicht auf eine Fortführung in bisheriger Form einigen, wie die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch berichtet.

Ende des Jahres laufen die Verträge mit den beteiligten Firmen aus der Energie-, Technologie- oder Finanzbranche aus. Das Überleben sichern könnte nur eine rasche verbindliche Zusage für einen neuen Etat von rund zwei Millionen Euro. Doch die sei nicht in Sicht.

Entgültige Entscheidung steht noch aus

Bei einem Treffen in Rom am kommenden Montag am Rande der Desertec-Jahreskonferenz wollen die Gesellschafter dem Blatt zufolge über die Zukunft der Initiative beraten. Zu den beteiligten Gesellschaftern gehören unter anderen der Energiekonzern RWE, der Münchner Rückversicherer MunichRe, die schweizerische Energietechnik-Firma ABB und die Deutsche Bank.

Die Gesellschaft selbst äußerte sich der Zeitung zufolge nicht zu ihrer Zukunft. "Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagte ein Dii-Sprecher demnach. Sie werde am Montag von den Gesellschaftern getroffen.

Die Initiative galt bei Ihrer Gründung vor fünf Jahren als eines der ehrgeizigsten Erneuerbare-Energien-Projekte überhaupt. Bis 2050 sollte sie den Weg für den Bau Hunderter Öko-Kraftwerke in Nordafrika und dem Nahen Osten ebnen, die zusammen den Strombedarf der Region zu großen Teilen decken könnten - und darüber hinaus noch rund 15 Prozent des europäischen Verbrauchs.

jw/bea (rtrd, Süddeutsche Zeitung)