Der Winter lässt nicht locker
Eigentlich waren die Schneeschaufeln schon im Schuppen, jetzt sind sie im Dauereinsatz: Der Winter hat Deutschland kalt erwischt. Autofahrer und Gartenfreunde sind genervt. Und Meteorologen geben noch keine Entwarnung.
Winterwetter ärgert Autofahrer
Der Winter hat Deutschland noch einmal kalt erwischt. Kurz nach dem meteorologischen Frühlingsanfang am 01.03. verwandeln sich deutsche Landschaften wieder in ein Winterwunderland. Wie hier bei Stralsund haben besonders Autofahrer mit den widrigen Witterungsverhältnissen zu kämpfen und können die Schönheit der Natur nicht wirklich genießen.
"Xaver" legt Verkehr lahm
In diesen Tagen trifft trockene Polarluft auf feucht-warme Meeresluft aus dem Süden. Das führte zunächst zu ergiebigen Schneefällen in den nördlichen Bundesländern. Jetzt hat das von Frankreich her kommende Tief "Xaver" auch den Westen Deutschlands mit einer dicken Schneedecke überzogen. Tausende Autofahrer steckten auf den zum Teil gesperrten Autobahnen fest, es kam zu Hunderten Unfällen.
Schnee sorgt für himmlische Ruhe
Nichts fliegt mehr! Der Himmel über dem Frankfurter Flughafen bleibt leer: Am Dienstag (12.03.2013) stellt Deutschlands größter Airport seinen Betrieb vorübergehend ein. Wie diese Schüler aus dem französischen Sonnen-Department Réunion wurden viele Reisende zu einer Schneepause gezwungen, deren Ende noch nicht absehbar ist.
Züge fahren nicht mehr zügig
Auch die Fortbewegung auf Gleisen gestaltet sich schwierig. In vielen Städten ist der öffentliche Nahverkehr stark eingeschränkt. Die Zeiten in den Fahrplänen für Busse und Bahnen konnten bestenfalls als Schätzwerte angesehen werden. Auch im Fernverkehr der Deutschen Bahn mussten Reisende große Verspätungen in Kauf nehmen.
Kein Grund zur Panik
Für Autofahrer ist der Wintereinbruch zwar lästig, aber wenn sie ihr Vehikel erstmal freigekratzt haben, ist das Schlimmste vorbei. Die Winterdienste in den verschneiten Regionen reagieren gelassen auf die Wetterkapriolen. Es sei noch genügend Streusalz in den Depots, heißt es zum Beispiel aus Hamburg. Sollte der Winter länger verweilen, seien Nachbestellungen innerhalb von 48 Stunden möglich.
Wintersport vor der Haustür
Frühlingsgefühle der besonderen Art entwickeln bei der aktuellen Wetterlage nur Wintersportfreunde. Sie genießen das unverhoffte Glück, ihrem Hobby zu ungewöhnlicher Zeit vor ihrer Haustür nachgehen zu können. Und nach Aussage von Meteorologen können sie die Skier auch in den kommenden Tagen angeschnallt lassen.
Viele Tiere sind irritiert
Tierisch überrascht war sicher auch dieser Storch im brandenburgischen Bad Freienwalde. Er kommt zwar traditionell früh zurück aus seinem Winterquartier, aber diesmal hat er sich ziemlich verschätzt. Für Fledermäuse, Igel und andere Tiere mit Winterruhe wird es langsam eng: Ihre Reserven gehen zuende, sie brauchen dringend höhere Temperaturen, um auf Nahrungssuche gehen zu können.
Wetterlage wie bei Schneekatastrophe 1978/79
Ein "Märzwinter" ist für Meteorologen nichts Besonderes. Allerdings komme es nur alle paar Jahre vor, dass zusätzlich zu der Kälte so viel Schnee wie jetzt falle, sagt Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Die Wetterlage sei zwar ähnlich wie im Winter 1978/79, als weite Teile Norddeutschlands buchstäblich im Schnee versanken, aber zu einer Katastrophe werde es diesmal nicht kommen.
Der "Märzwinter" ist kein Problem für die Natur
Für die meisten Pflanzen ist der Schnee kein Problem, sagt DWD-Meteorologe Thomas Ruppert. Im Gegenteil: Falls es anschließend noch mal kalt werde, schütze die Schneedecke die Pflanzen vor dem Frost. Für den weiteren Verlauf des Wetter-Jahres hat so ein "Märzwinter" keine Auswirkungen - und lässt auch keine Vorhersagen auf einen besonders schönen Sommer zu.