"Der Westen muss Gaddafi motivieren!" | Service | DW | 27.12.2003
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Service

"Der Westen muss Gaddafi motivieren!"

Die Zukunft des Irak, Libyens Bereitschaft keine Massenvernichtungswaffen zu produzieren, aber auch Proteste gegen Weihnachtstruthähne in Kanada bewegten die DW-WORLD-User in den vergangenen Tagen.

Festnahme Saddam Husseins

Ich fühle mich nach der Verhaftung Saddams viel beruhigter. Viel hängt noch von der fairen Form der Prozesse gegen die erwischten Verbrecher (nicht nur gegen Hussein) ab. Aber es war - wahrlich - schon eine sehr, sehr gute Nachricht für alle anständige Menschen der ganzen Welt!

Konrad Korzeniowski


Es wird viel davon geredet, Saddam Hussein einen fairen Prozess zu machen. Gleichzeitig wird aber schon offen über das "angemessene Strafmaß" - nämlich die Todesstrafe - debattiert.

Erstens: Ein fairer Prozess (wie auch immer das unter den gegenwärtigen Umständen aussehen mag) kann nicht damit beginnen, jemanden öffentlich zum Tode zu verurteilen, bevor es überhaupt losgeht, oder!?

Und zweitens: Trotz der dokumentierten Verbrechen, der breiten Blutspur und des unermesslichen Leids, die die Regentschaft dieses Diktators hinterlassen hat, plädiere ich gegen die Todesstrafe. Damit wäre niemandem gedient - außer den (berechtigten) Rachegelüsten vieler. Rache ist keine Lösung.

Dadurch würde kein Leid vermindert. Dadurch entsteht auch keine wirkliche Versöhnung, die Voraussetzung für Frieden. Damit würde nur weiterer Hass und weitere Gewalt genährt.

Schliephack

Schuldenerlass für den Irak

Bezüglich der Frage, ob die Kriegsgegner die Schulden des Iraks erlassen sollten oder nicht, sage ich NEIN! Jeder kann jetzt die kindischen politischen Spiele von Bush und Wolfowitz deutlich sehen. Die Amerikaner haben keinen Respekt vor der UNO und die internationalen Gesetze. Und sie haben neulich den Kriegsgegnern erklärt, dass ihre Firmen von Generalaufträgen für den Wiederaufbau ausgeschlossen bleiben sollen. Und jetzt plötzlich geben die Amerikaner den Kriegsgegnern das Signal, dass sie sich Verträge als Subunternehmer sichern könnten, WENN sie dem Irak die Schulden erlassen. Diese Situation sollte umgekehrt sein: Wenn die UNO ihre Arbeit im Irak machen kann, und wenn alle Länder - besonders die Länder, die in der Vergangenheit gute geschäftliche Verbindungen zum Irak gehabt haben - Aufträge dort bekommen könnten, dann und nur dann erlassen wir die großen Schulden.

Jim Fowler

Die EU, die USA und die Gentechnik

Das Spiel mit dem Feuer sollte man unterlassen. Doch wo Profite mehr zählen als die Gesundheit der Menschheit, wird weiterhin von einer skrupellosen Obrigkeit gegen den Menschenverstand gearbeitet. Schon lange sind die USA nicht nur in der Genforschung ein negatives Beispiel. Man bekommt von ihnen den Eindruck, dass sie in allem die Nummer eins sein wollen - koste es auch Menschenleben, koste es was es wolle.

R. Haemel

Libyen gibt Massenvernichtungswaffen auf

Libyen gibt Massenvernichtungswaffen auf - ist dieses ein Erfolg der harten Bush-Blair-Politik?

(…) Zunächst: Löst es große Freude aus, dass diesmal keine Gewalt erforderlich wurde. Dem Erfolg haftet aber der Makel an, dass er vor dem Hintergrund der Anwendung völkerrechtswidriger Gewalt gegen den Irak zu Stande kam.

Heiligt der libysche Erfolg diese Mittel? Ich bin Zyniker genug, um zu sagen: "Wenn der Erfolg dann groß genug wird, so sei es." Der heutige Erfolg in Libyen allein genügt jedoch nicht, denn von Libyen ging schon lange kein Terror mehr aus. Der Terror wird inzwischen nichtstaatlich ausgeübt.

(…) Der wortgewaltige Gaddafi muss zu einem Prediger für eine starke, friedliche islamische Staatengemeinschaft, aber gegen den Terrorismus werden. Dazu müssen wir im Westen ihn motivieren. Gelingt dieses, so hätte der Erfolg die Mittel wohl geheiligt. Gelingt es nicht, so gab es nur einen Pyrrhus-Sieg; denn Libyen könnte selbst zum Ziel islamischen Terrorismus werden und damit wieder zu einer dessen Quellen. Dann hätte sich ein anderer Kreis geschlossen.

Jakob Groeneveld

Weihnachten

Sehr gut haben Sie unsere Weihnachtsvorbereitungen beschrieben. Natürlich gehört zum Weihnachtsfest in Kanada und den USA der gebratene Truthahn, der am 25. Dezember serviert wird. Da er gewöhnlich sehr groß ist, kann man ihn nach dem Weihnachtsfest noch tagelang auf dem Tisch finden, in der Suppe oder einer Kasserole, oder als kalter Aufschnitt. Auf dem Lande züchten die Bauern ihre eigenen Truthähne und man kann sehr schmackhafte Vögel auf den Märkten kaufen.

Leider wurde auch heuer wieder unser Weihnachtsschmaus für viele Familien in Kanada verdorben. Einen Tag vor dem Weihnachtsfest kündigten Tierrechtsvertreter an, dass gefrorene Truthähne in den Kühlschränken der großen Supermärkte schon seit Anfang Dezember vergiftet wurden. Zahlreiche Familien mussten nun ihre gefrorenen Truthahn wieder zum Geschäft zurückbringen und neue Pläne für das Weihnachtsmahl machen.

Inge Coulter

Anmerkung in eigener Sache:

Wir freuen uns über jede Zuschrift, aber wir können nicht alle Leserbriefe veröffentlichen. Aus redaktionellen Gründen behalten wir uns Kürzungen vor. Die Inhalte entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.