1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vorschau Supercup

5. August 2010

Nach 14 Jahren wird der Supercup wieder aufgelegt - zwischen Meister Bayern München und seinem Vize FC Schalke 04. Die Partie am Samstag (07.08.2010) in Augsburg ist in gut 170 Ländern zu sehen.

https://p.dw.com/p/Ocbl
Schalkes Marcelo Bordon (l)und Münchens Mario Gomez kämpfen um den Ball (Foto: AP)
Bild: AP

Supercup steht drauf, Testspiel steckt drin in dieser Begegnung zwischen Bayern München und dem FC Schalke 04 am Samstag (07.08.2010) in Augsburg. In dem Duell Meister gegen Vizechampion geht es für beide Teams weniger um einen Titel, als vielmehr um eine gelungene Vorbereitung auf die neue Bundesligasaison und um eine Standortbestimmung: "Das ist schon ein Fingerzeig, wo wir stehen und was wir noch tun müssen", sagt Felix Magath, Trainer der Königsblauen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat den Wettbewerb nach 14 Jahren wieder reaktiviert. Sie verspricht sich davon eine weitere Wertsteigerung der Marke Bundesliga. Und tatsächlich: Der Supercup stößt zwei Wochen vor dem Bundesligastart weltweit auf großes Interesse. So wird das Spiel in rund 170 Ländern live zu sehen sein. "Von daher freuen wir uns, dass es jetzt langsam wieder losgeht", meint Magath. "Es ist zwar noch nicht ganz Ernst, aber es wird ernster."

Kein Duell Raul gegen Robben

Schalkes neuer Stürmer Raul in Aktion (Foto: AP)
Auf Schalkes Neuzugang Raul von Real Madrid ruhen die Hoffnungen einer ganzen SaisonBild: AP

Die Schalker dürften im Supercup vor allem auf ihren neuen Superstar Raul setzen und ihm weitere Spielpraxis gewähren. Der Stürmer war von Real Madrid gekommen und hatte dort zuletzt oft nur noch die Ersatzbank gedrückt. Magath jedenfalls ist von den Top-Fähigkeiten des 33-Jährigen überzeugt: "Ich bin sicher, dass Raul mit seiner Qualität, seinem Können, seiner Einstellung und auch mit seiner Persönlichkeit ein großer Gewinn für unsere Mannschaft sein wird."

Die Bayern haben keinen neuen Topspieler im Kader - bis auf Toni Kross, der von Bayer Leverkusen nach München zurückkehrte. Einen ähnlich schwachen Saisonstart wie im Vorjahr befürchtet Coach Louis van Gaal aber nicht. "Nein, das glaube ich nicht, weil ich inzwischen alle Spieler kennengelernt habe." Pech für den deutschen Rekordmeister: Arjen Robben fällt mindestens zwei Monate aus. Schuld ist eine Muskelverletzung, die sich der Niederländer vor der WM zugezogen hatte und die nicht richtig ausgeheilt war. "Ich hatte eine aggressive Behandlung gehabt", erklärt Robben und weist daraufhin, dass so eine Verletzung normalerweise nach vier bis sechs Wochen abgeklungen sei. "Jetzt war ich nach zweieinhalb Wochen wieder auf dem Platz und habe die ganze WM gespielt. Das war natürlich nicht normal", so Robben.

Kurze Vorbereitungszeit

Der Trainer vom FC Bayern München, Louis van Gaal, (l) und Spieler Arjen Robben (r). (Foto: apn)
Trainer van Gaal (l) muß auf Robben verzichtenBild: AP

Gestört ist die Saison-Vorbereitung der Bayern auch, weil elf WM-Spieler erst Anfang der Woche wieder ins Training eingestiegen sind, darunter Philipp Lahm. Der Außenverteidiger betont aber, dass auch in den vergangenen Jahren die Vorbereitung auf das erste Saisonspiel extrem kurz gewesen sei. "Wir hatten das auch nach der WM 2006 und der EM 2008. Aber wir sind Profis und werden das schon hin bekommen", versichert Lahm. Und was von den Bayern tatsächlich zu erwarten ist, macht Kapitän Mark van Bommel deutlich: "Wir haben das Double gewonnen, und das wollen wir dieses Jahr wieder. Daran arbeiten wir hart."

Letzter Titelträger des Supercups, der zwischen 1987 und 1996 bereits elfmal ausgespielt wurde, ist Borussia Dortmund. "Wir waren der Meinung, dass es gut ist, einen sportlich wichtigen Wettbewerb neben der Bundesliga und dem DFB-Pokal einzuführen. Damit knüpfen wir an eine gute Tradition an, sowohl national als auch international", begründete Reinhard Rauball das Comeback nach 14 Jahren. Der Liga-Präsident rechnet mit einem Überschuss in Millionenhöhe. Einen Großteil erhalten die Teams, mindestens zehn Prozent der Einnahmen werden der Fanarbeit der Vereine zugute kommen. Zugleich kündigte Rauball für die nächsten Jahre eine Expansion an. "Es ist absolut denkbar, dass der Supercup in absehbarer Zeit im Ausland stattfindet."

Autor: Arnulf Boettcher
Redaktion: Wolfgang van Kann