Karlheinz Böhm ist tot
30. Mai 2014In mehr als 45 Filmen hat er als Schauspieler mitgewirkt, aber auch in späteren Jahren wurde Karlheinz Böhm immer wieder auf seine Traumrolle als Kaiser Franz Joseph in den berühmten Sissi-Filmen neben Filmpartnerin Romy Schneider angesprochen. Es fiel ihm schwer diesem Image zu entrinnen. Erst mit seiner Rolle als Serienkiller in dem Kinofilm "Augen der Angst" gelang ihm der Sprung in ein anderes Filmgenre. Nach einem kurzen Ausflug nach Hollywood kehrte der Schauspieler enttäuscht nach Europa zurück. Später arbeitete er mit dem deutschen Regisseur Rainer Werner Fassbinder zusammen ("Martha").
Aus gesundheitlichen Gründen kam er 1976 zum ersten Mal nach Afrika. Dort mit Armut und dem Hunger der Menschen konfrontiert, beschloss er eine Hilfsorganisation zu gründen. Den Grundstein für seine Stiftung legte eine Saalwette in der ZDF-Sendung "Wetten dass..", bei der rund 1,2 Millionen DM zusammen kamen. Im November 1981 gründete er die Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“. 2003 erhielt er dafür die äthiopische Ehrenbürgerschaft. 2011 zog sich Böhm aus der Vorstands-Arbeit seiner Stiftung zurück und übergab die Geschäfte an seine äthiopische Frau Almaz.
Karlheinz Böhm wurde am 16.März 1928 in Darmstadt geboren und wuchs in Hamburg und Dresden auf. Ursprünglich wollte er Pianist werden, aber die Ansprüche seines Vaters, des berühmten Dirigenten Karl Böhm, legten die Messlatte zu hoch. Ein Studium der Kunstgeschichte brach er ab, um Schauspiel-Unterricht zu nehmen. 2013 wurde bekannt, dass Böhm an Alzheimer erkrankt war. Seitdem lebte er abgeschirmt von der Öffentlichkeit.