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Augenzeugen-Bericht

26. Januar 2011

Die Deutsche Diana Stotz lebt und arbeitet in Moskau. Sie gehört zu den Opfern des Terroranschlags im Flughafen Domodedowo. Im Gespräch mit der Deutschen Welle berichtet sie über die Ereignissen am Tatort.

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Bild: dpa/Montage DW

DW-WORLD.DE: Frau Stotz, wie fühlen Sie sich?

Diana Stotz: Vielen Dank, ich bin wieder zu mir gekommen, könnte man sagen. Ich fühle mich gut.

Brauchen Sie irgendeine Hilfe, Medikamente oder spezielles medizinisches Gerät?

Danke, uns wird hier sowohl medizinisch als auch psychologisch geholfen.

Rauch unmittelbar nach der Explosion im Flughafen (Foto: dpa)
Unmittelbar nach der Explosion im FlughafengebäudeBild: picture-alliance/dpa

Warum hielten Sie sich im Flughafen auf?

Ich habe auf eine Arbeitskollegin meines Mannes gewartet. Sie war um 16.32 Uhr Moskauer Zeit aus Frankfurt am Main gelandet.

Das bedeutet, dass sie sich noch nicht am Ausgang befand.

Nein, sie war genau zum Zeitpunkt der Explosion gelandet.

Wo befanden Sie sich in dem Moment der Explosion?

Der Bereich "Internationaler Ausgang" ist nicht sehr groß. Ich befand mich zehn bis 15 Meter vom Epizentrum der Explosion entfernt.

Haben Sie die Explosion gesehen?

Nein, ich stand seitlich, weswegen ich auch an meiner rechten Seite verletzt wurde.

Wie stark wurden Sie verletzt?

Ich wurde durch Splitter verletzt, aber die Splitter sind entfernt und die Wunden genäht. Es sind keine tiefen Wunden.

Wie schnell waren Polizisten, Sicherheitsleute des Flughafens und Ärzte am Tatort?

Sicherheitsleute waren sofort da. Sehr schnell begannen sie damit, die Menschen zu beruhigen und zu entfernen. Es lagen Menschen bewegungslos auf dem Boden, die bewusstlos waren und sofort medizinisch versorgt werden mussten. Die Wachen hatten den Eingang sofort abgeriegelt und es wurde niemand mehr hineingelassen.

Wie schnell waren die Notärzte da?

Die Notärzte waren etwa nach einer halben Stunde da. In Anbetracht der Moskauer Staus war das recht schnell.

Hilfskräfte versorgen Opfer des Anschlags (Foto: AP)
Hilfskräfte versorgen die Opfer des AnschlagsBild: AP

Werden Sie und andere Opfer psychologisch betreut?

Ja, es kommen Psychologen und Sozialarbeiter, die sowohl psychologische als auch materielle Hilfe anbieten.

Wie lange müssen Sie noch im Krankenhaus bleiben?

Vielleicht werde ich morgen entlassen.

Werden Sie in Zukunft noch ab Domodedowo fliegen?

Ab Domodedowo in naher Zukunft wohl kaum. Aber es wird sich nicht vermeiden lassen, wieder zu fliegen.

Das Gespräch führte Viacheslav Yurin / Markian Ostaptschuk
Redaktion: Julia Kuckelkorn