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Der Minister, die Pleite und die nervösen Börsen

13. September 2011

Politiker ohne "Denkverbot" – aber was geschieht wirklich, wenn Griechenland pleite geht? +++ Wird Rom gesund, wenn Peking Italien-Anleihen kauft? +++ In Frankfurt öffnet in dieser Woche die IAA– was gibt es dort Neues?

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In den letzten Wochen ist immer wieder spekuliert worden, wie nah das überschuldete Griechenland der Zahlungsunfähigkeit tatsächlich ist. Um solch einen Konkurs zu vermeiden, hat die EU einiges unternommen: Ein Rettungspaket in Milliardenhöhe wurde geschnürt und die Zentralbank hat zahlreiche griechische Schuldtitel aufgekauft. Nun bringt der deutsche Wirtschaftsminister wieder das gefürchtete Wort mit "i", also Insolvenz oder Pleite, ins Spiel. Die Märkte haben gestern sofort reagiert und schon einen Vorgeschmack geliefert auf das, was bei einer richtigen Pleite drohen könnte. Könnte, wohlgemerkt, denn so ganz genau weiß niemand, was bei einer griechischen Staatspleite wirklich passieren würde. Das Bundesfinanzministerium jedenfalls hat gerade eine Kommission eingesetzt, die genau das herausfinden soll.

Sparen gilt als der Königsweg aus der Schuldenfalle, es ist jedenfalls die sauberste Lösung. Aber eben auch eine mühselige und vor allem langwierige Art, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Dem ebenfalls unter einer knackigen Unwucht im Haushalt leidenden Italien ist jetzt ein anderer Weg eingefallen: Die Römer sollen die zahlungskräftige Wirtschaftsgroßmacht China gebeten haben, italienische Staatsanleihen zu moderaten Zinsen zu erwerben. Wir haben uns gefragt: Steht es um Italien wirklich so schlimm? Warum ausgerechnet China? Und: Was hätten die davon?

Nicht weit von der Frankfurter Börse entfernt reckt sich das zweithöchstes Gebäude der Stadt in den Himmel: Der Messeturm. Der blickt ab heute auf die IAA hinab, eine der wichtigsten Messen im Kalender der Autobauer. Hier werden alljährlich Träume aus Blech und Chrom vorgestellt, Autos mit immer mehr Kraft und Komfort von leichtbekleideten jungen Frauen in verführerisches Licht gerückt. Auch in diesem Jahr? Ein gesteigertes Umweltbewusstsein lässt das Interesse an der Elektromobilität wachsen, immer nötiger erscheinen alternative Verkehrsmodelle. Dazu kommt, daß zurzeit die Konjunkturaussichten nicht die besten sind und manche Ökonomen sogar eine Rezession befürchten - das könnte der Branche leicht die Absatzzahlen verhageln. Aber schon beim ersten Pressetag dieser 64. IAA fiel auf, dass die Hersteller sich ausgesprochen optimistisch geben.

Moderation: Dirk Ulrich Kaufmann
Redaktion: Rolf Wenkel