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Der Mensch in der Kunst - nicht immer ein Augenschmaus

14. November 2003

Wer mag schon "schöne" Menschen? Dubuffet, Botero und Günter Brus - alles Künstler des vorigen Jahrhunderts - zeigen, dass in der Kunst andere Werte zählen.

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"Grobe Kunst" in Bilbao

Der französische Maler, Bildhauer und Aktionskünstler Jean Dubuffet (1901-1985) war ein Hauptvertreter der "Art brut", der Groben Kunst. Seine unförmigen Wesen mit unproportionierten Köpfen und Extremitäten wurden von vielen als barbarisch kritisiert. Unter dem Titel "Die Spur eines Abenteuers" zeigt das Guggenheim-Museum im nordspanischen Bilbao noch bis zum 28. April eine umfassende Retrospektive des surrealistischen Künstlers,

der sich von den Werken von Geisteskranken und Kindern inspirieren ließ. Zu sehen sind 150 Bilder und Skulpturen aus allen seinen Schaffensperioden, darunter die Serie "L'Hourloupe", wie Dubuffet die von ihm entwickelte Kunstsprache nannte

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 20 Uhr

Und noch mal unförmige Menschen...

Am bekanntesten sind von Fernando Botero die grotesk-naiven Großplastiken, die dickleibige Wesen darstellen. Unter dem Titel "Botero" zeigt das Pariser Museum Maillol bis zum 15. März erstmals Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle des 1932 geborenen kolumbianischen Künstlers. Insgesamt sind 86 Werke zu sehen, die in kräftigen Farben seine typischen runden Männer- und Frauenfiguren zeigen. Die Werke entstanden in den vergangenen fünf Jahren, die meisten werden erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.

Öffnungszeiten: täglich außer dienstags 11 - 18 Uhr

Arbeit am menschlichen Körper

In den 60er Jahren erregten seine Aktionen Aufsehen

und brachten ihm Strafen ein, heute ist Günter Brus eine

unbestrittene Größe in der Kunstgeschichte als Mitbegründer des Wiener Aktionismus. Unter dem Titel "Günter Brus - Werkumkreisung" widmet ihm die Albertina Wien bis zum 8. Februar eine umfangreiche Retrospektive. Insgesamt 380 Exponate geben Einblick in alle Schaffensphasen des vielseitigen Künstlers, von Aufnahmen aus den spektakulären Aktionen über Zeichnungen und Collagen bis hin zu den Bilddichtungen, die Text und Zeichnung zu einer Einheit verbinden.

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr, Mittwoch bis 21 Uhr

Wunderwerke von Giorgione

Obwohl der italienische Maler Giorgione (1478-1510) schon in jungen Jahren an der Pest starb, gilt er als einer der genialsten Maler der venezianischen Hochrenaissance. Über

sein Leben ist nicht viel bekannt und viele seiner Werke sind heute fast völlig zerstört. Deshalb gilt die Ausstellung "Le maraviglie dell'arte" (Die Wunderwerke der Kunst) in den Gallerie dell' Accademia in Venedig als eine einzigartige Möglichkeit, gleich mehrere Werke des für seine zart-geheimnisvollen Naturstimmungen berühmten Meisters zu bewundern. Die Schau vereint zum ersten Mal seit 50 Jahren neun der weltweit 25 sicher Giorgione zugeschriebenen Gemälde. Neben Werken wie "Die drei Philosophen" und "Gewitter" ist auch das weltberühmte Altarbild aus dem Dom von Castelfranco bis zum 22. Februar zu sehen.

Öffnungszeiten: Montag 08:15-14 Uhr, Dienstag bis Sonntag 08:15-19:15 Uhr