Der Mann und die Säule
Am 11. Februar 1816 wurde Ernst Litfaß geboren. Vor gut 150 Jahren ließ der geschäftige Unternehmer in Berlin die ersten "Annoncier-Säulen" aufstellen. Bis heute sind seine Litfaßsäulen ein erfolgreiches Werbemedium.
Die Alleskönnerin
Gute drei Meter hoch, etwas mehr als fünf Meter im Umfang. Das sind die durchschnittlichen Maße der Allgemeinstelle. So heißt die Litfaßsäule in der Fachsprache. Auf die Säulen wie hier in Berlin passen um die 30 Plakate und Motive.
Immer noch wichtig
Vor allem Kultureinrichtungen und Veranstalter mit lokalem Bezug werben auf der Litfaßsäule. Trotz verschiedenster Werbeformen und digitaler Anzeigen beträgt der Marktanteil der Säulen an der Außenwerbung immer noch rund drei Prozent.
Alles beim Alten
Leiter, Kleister, Besen – das sind die wichtigsten Werkzeuge zum plakatieren. Bei der klassischen Litfaßsäule wird bis heute jedes Plakat geklebt. Das hat sich seit mehr als 150 Jahren nicht geändert.
Hut auf
Auch als Kunstobjekt macht die Litfaßsäule eine gute Figur. So wie hier in Berlin: Die Spitze dient scheinbar als Hut. Darunter ein Werbeplakat der Berliner Hut-Designerin Fiona Bennett.
Internationaler Erfolg
Die Idee der Litfaßsäule setzte sich auch außerhalb Deutschlands schnell durch. Hier ist ein frühes Modell in Innsbruck (Österreich) zu sehen.
Werbung ohne Ende
Die Litfaßsäule setzte neue Maßstäbe in der Außenwerbung. Auch in der Wiener Ringstraße nutzten Einzelhändler und die städtischen Kulturbetriebe die Säule intensiv. Die Aufnahme ist um 1910 entstanden.
Bewegte Geschichte
In den unruhigen Jahren der Weimarer Republik diente die Litfaßsäule auch schon mal als Barrikade. Wie hier in Berlin Neukölln, dort kam es am 1. Mai 1929 zu Ausschreitungen. Die modernen Litfaßsäulen von heute bestehen immer noch aus Beton.