Der Jahrmarkt der iranischen Armee
Am "Tag der Armee" hat der Iran seine neueste Militärtechnik präsentiert. Die persische Redaktion der DW hat Bilder dazu veröffentlicht - und sehr viele Zuschriften bekommen. Diese schwanken zwischen Sorge und Spott.
Luftiger Panzer
Der Kampfpanzer "Fallagh" ist ein ultraleichter Aufklärungspanzer und für den Einsatz auf schmalen Straßen und in Sumpfgebieten geeignet. Er soll dabei besonders schnell und wendig sein. Eine DW-Userin lobt den "Panzer der nächsten Generation" vor allem für seinen mutmaßlichen Antrieb: "Er braucht auch keinen Treibstoff. Man muss ihn nur einmal nach hinten ziehen und dann loslassen."
Schrecken der Meere
US-Schätzungen zufolge besitzt die iranische Marine nicht nur drei U-Boote der russischen Kilo-Klasse, sondern auch 19 dieser selbst entwickelten Klein-U-Boote - bewaffnet mit Torpedos und gebaut für den Einsatz in Küstennähe. Ein Nutzer schreibt: "Ich finde sie sehr gelungen. Sie werden im Krieg beim Feind Mitleid erregen und ihn am Verstand der iranischen Armee zweifeln lassen."
Wie ein Fisch im Wasser
Aber die iranische Marine arbeitet auch an einer Reihe von Mini-U-Booten. Dieser Prototyp der "Al Sabehat"-Klasse befindet sich wohl noch in der Testphase. Ein User wundert sich, dass das U-Boot oben offen ist und die Besatzung Taucheranzug und Brille trägt. Ein anderer schreibt: "Ich würde da auch Brille tragen - allein schon, um nicht erkannt zu werden!"
Schwimmende Klimaanlage
Auch die hochwertige Verarbeitung der Bordwand wirft bei vielen Usern der DW-Farsi-Facebook-Seite Fragen auf. Einer schreibt: "Die Verkleidung unserer Klimaanlage sieht nach 20 Jahren glatter aus als dieses U-Boot." "Lasst euch nicht täuschen!" meint ein anderer User: "Dieses U-Boot hat Platz für 32 Leute. Zwei Mann kommandieren und 30 andere pusten aus den Löchern, damit kein Wasser eindringt."
Bunter Vogel
Die iranische Luftwaffe setzt auf leichte Kampfhubschrauber - etwa auf diesen "Zafar-300", der auf Grundlage des amerikanischen Bell 206A "Jetranger" entwickelt worden sein soll. Eine junge Frau vermutet: "Den Piloten wird man hineinprügeln müssen." Und eine andere Userin schreibt: "Sobald er den Hubschrauber startet, fängt der an zu blinken und macht Musik. Wer hat bloß diese Farben ausgesucht?"
Fliegendes Boot
Das Leichtflugzeug "Bavar-2" hingegen ist mit Nachtsichtkameras und elektronischen Aufklärungssystemen ausgerüstet. Dank neuester Tarnkappen-Technologie soll es von feindlichen Radarsystemen besonders schwer auszumachen sein. In einem Nachbarstaat ist es bereits heiß begehrt. So schreibt ein junger Mann aus Afghanistan: "Schick den Flieger zu uns, wir könnten ihn für unsere Kirmes brauchen."
Panzer der nächsten Generation
Auch diese Serie gepanzerter Fahrzeuge löst bei den Usern nicht gerade Ehrfurcht aus. Mit Bezug auf die Atomverhandlungen schreibt ein Nutzer: "Bis jetzt hatten die Amerikaner alle Optionen auf dem Tisch. Nun wissen sie: Im Fall eines Krieges haben wir Iraner nichts zu melden." Ein anderer fügt hinzu: "Hoffentlich kann man mit dieser Ausrüstung wenigstens schnell genug fliehen!"
Friedenspanzer?
Laut iranischer Armee kann dieses leichte Panzerfahrzeug genauso "für die zivile Nutzung bei Naturkatastrophen" eingesetzt werden wie zur "Unterstützung von Friedensmissionen". Ein User ist skeptisch: "Er scheint eher für Straßenkämpfe und die Niederschlagung von Demonstrationen geeignet zu sein." Eine Userin antwortet: "Dafür sieht er aber aus wie das uneheliche Kind von Panzer und Lamborghini".
Schuss nach hinten
Während Irans Armee mit Stolz ihre neuesten Entwicklungen anpreist, mischt sich in die ironischen Facebook-Kommentare auch ernsthafte Sorge: "Angesichts der feindlichen Drohungen gegen den Iran sind solche Präsentationen gar nicht vernünftig!" echauffiert sich ein persischsprachiger User. Und ein anderer ist regelrecht sauer: "Ihr solltet stolz sein. Falls ihr bessere Entwürfe habt, meldet euch."