Der Fluch der bösen Tat (05.02.2013)
5. Februar 2013Mehrere Großbanken, unter ihnen auch die Deutsche Bank, haben offensichtlich geglaubt, für den Profit alles tun zu dürfen. Zum Beispiel, den Libor-Zins zu manipulieren – also jenen Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Dabei sind sie erwischt und bestraft worden. Der größten Schweizer Bank, der UBS, hat die Strafzahlung sogar ein sehr großes Loch in die Bilanz gerissen. Das vergangene Jahr war für die Schweizer kein gutes.
Von einem verheerenden Wirbelsturm abgesehen, verzeichnete die Versicherungschronik des Jahres 2012 keine großen Naturkatastrophen. Das freut die Versicherungsgesellschaften und vor allem die Versicherer der Versicherer. So hat die Münchener Rück im vergangenen Jahr wenig Geld ausgegeben und viel Geld eingenommen.
Neben der Automobilindustrie ist der Anlagenbau eine der wichtigen Exportindustrien Deutschlands. Da unsere Wirtschaft in hohem Maße vom Export lebt, schauen wir natürlich besonders genau auf diese Branche – ihr Wohlergehen ist auch ein Barometer für die gesamte Konjunktur. Und für dieses Jahr erwarten die Maschinen- und Anlagenbauer wieder volle Auftragsbücher.
Dass bei Autos, Maschinen und Anlagen das Etikett "Made in Germany" international noch immer einen guten Ruf genießt, wissen wir. Aber jetzt könnte etwas zum Exportschlager werden, bei dem man nicht spontan an Import-Export denkt: Das Ausbildungssystem für Facharbeiter in Deutschland, das sogenannte Duale System. In den USA, wo es zwar viele Akademiker, aber nicht so viele qualifizierte Facharbeiter gibt, könnte das Duale System gut funktionieren, denkt sich die deutsche Botschaft und will amerikanische Firmen von den Vorzügen des deutschen Systems überzeugen.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann