Der etwas andere Bahnstreik
Seit Donnerstag stehen viele Züge in Deutschland still. Die Bahnfahrer sind verärgert. Nichts geht mehr, behaupten sie. So sehr der Streik nerven mag, ist er für manche auch ein Geschenk. Warum? Das verraten wir hier.
Morgens ist die Welt noch in Ordnung
Von montags bis freitags das gleiche Bild: morgens hektisch zur Bahn rennen, in letzter Minute in den Zug springen und dann einen heißbegehrten Sitzplatz ergattern. Während des Bahnstreiks bleibt nun genügend Zeit, um auch mal inne zu halten und die schöne Morgendämmerung zu genießen. Nur lässt die Bahn ihre Kunden hier leider im Regen stehen.
Bahnromantik
Für manchen Nostalgiker bietet der Bahnstreik viele Gelegenheiten, die Schönheit der Gleise in der Abendsonne festzuhalten - ganz ohne Zugverkehr.
Street Art
Der Bahnstreik ermöglicht vielen Fotografen stimmungsvolle Momentaufnahmen. Wenn der Verkehr aber nur im Schneckentempo rollt, dann ist die Stimmung der Autofahrer eher angespannt.
Apropos Schneckentempo
Auch am Wochenende fallen etliche Zugverbindungen innerhalb Deutschlands aus. Weniger Bahnverkehr auf den Schienen heißt für dieses zarte Geschöpf, dass es noch genügend Zeit hat, um auf die andere Seite der Gleise zu kommen.
Mitfahrgelegenheiten
Jetzt, wo die Bahnschienen leer sind, lassen sich auch andere Fortbewegungsmittel finden. Für kurze Entfernungen empfehlen sich Draisinen. Die Bewegung an der frischen Luft ist gut für die Gesundheit und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Und das ist unter Arbeitskollegen sehr zu empfehlen.
Menschliche Nähe
Der Bahnstreik hat auch seine hektischen Seiten: Menschen stehen dicht an dicht auf den Bahnsteigen und drängen sich in die überfüllten Straßenbahnen der örtlichen Nahverkehrsanbieter - wie hier in Berlin. Doch gerade zur ungemütlichen feuchten und kalten Herbstzeit tut diese körperliche Nähe und Wärme auch mal gut.
Von A nach B
Wer zur Streikzeit unterwegs ist, braucht vor allem gute Nerven und eine Alternative zur Bahn. Fernbusse haben derzeit Hochkonjunktur. Ihre preiswerten Angebote sind eine wachsende Konkurrenz für die Bundesbahn. Vor allem wer als Single reist, lernt in den derzeit überfüllten und engen Reisebussen bestimmt neue Menschen kennen.
Gemeinsam durch schwere Zeiten
Vielleicht kommt man sich bei dem Platzmangel etwas näher. Und wer weiß, ob sich dort nicht auch der Partner fürs Leben findet.
BahnentZUG
Wer schon die ersten Entzugserscheinungen hat, der kann auf Bahn-Alternativen umsteigen: Den IC-Bus. Der fährt noch weiterhin quer durch Europa und bietet hohen Komfort: Klimaanlage, großzügigen Sitzplatzabstand, Platz für Gepäck, teilweise WLAN und volles Entertainmentprogramm. Mehr Service als in manchen Zügen.
Mehr Zeit für Aktivisten
Atomkraftgegner haben nun tagelang Zeit, ihren Unmut öffentlich zu äußern. Doch wenn kein Zug kommt, werden ihre Proteste an den Bahngleisen wohl für weniger Aufruhr sorgen als vor dem Streik.
Sankt-Martins-Zug fällt nicht aus
Wer denkt, dass Deutschland still steht, liegt falsch. Denn quer durch Deutschland gibt es in den kommenden Tagen noch einige Züge. So auch den bei Kindern beliebten und traditionsreichen Laternenumzug zu Sankt Martin.