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Der Duft der Heimat

20. September 2015

Das Dong Xuan Center in Berlin ist nicht nur bei Vietnamesen, sondern auch bei Deutschen beliebt. Es wurde nach der Wiedervereinigung von der vietnamesischen Gemeinschaft gegründet und ist heute der größte asiatische Markt der Stadt.

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Es duftet nach Koriander, Minze und Fischsauce. Das Dong Xuan Center in Berlin lässt das Herz eines jeden Exilvietnamesen höher schlagen. Die Großmarkthallen im Stadtteil Lichtenberg sind das Klein-Hanoi Deutschlands. Zwischen Garküchen und Kitschläden treffen Ost und West, Deutsche und Zuwanderer, Touristen und Einheimische aufeinander. "Dong Xuan, das heißt Frühlingswiese," erklärt Mai-Phuong Kollath, die 1981 als Vertragsarbeiterin in die damalige DDR kam. Hier kauft die Vietnamesin frische Kräuter für ihre Sommerrollen. Einzelhändler wie Raghbir Singh kaufen hier Kleidung en gros. Er kam im Sommer 1989 aus Punjab als Student nach Westberlin. Der Sikh ist mittlerweile Großvater. Seine Kinder und Enkelkinder sind in Berlin geboren und kennen nur das wiedervereinte Deutschland. Der Geschäftsmann Suat Bakir war acht, als er mit seinen Eltern aus der Türkei nach Deutschland kam. Die Wiedervereinigung sei wie eine Hochzeit gewesen, auf der die Einwanderer nicht eingeladen waren, meint er. Wir treffen Elisa Dosse aus Mosambik. Sie lebt mit ihrem Mann in Dessau. Einer ihrer besten Freunde wurde 2000 von Neonazis in der ostdeutschen Stadt ermordet. Sie alle haben ihre eigene Geschichte, die eng mit Deutschland verwoben ist. Wir besuchen sie zu Hause, in Dessau, Hamburg, Rostock und begleiten sie dahin, wo Deutschland exotisch ist und anders: an einen Ort, der Aufbruch spüren lässt und nach Heimat duftet.