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Der Cupverteidiger fordert den Meister

Jan-Hendrik Raffler26. Oktober 2015

15 von 18 Erstligisten stehen in Runde zwei des DFB-Pokals. Das Topduell ist das Spiel zwischen Titelverteidiger Wolfsburg und Rekordgewinner Bayern. Wenn der FCB scheitert, sind alle Augen auf Guardiola gerichtet.

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Der Wolfsburger Ivan Perisic (r) und Münchens Douglas Costa kämpfen um den Ball. Foto: Peter Steffen/dpa
Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Der VfL Wolfsburg kämpft um seine letzte Titelchance, für Bayern München soll der Traum vom Triple nicht frühzeitig platzen: Das vorweggenommene Finale zwischen dem Pokalsieger und dem Meister am Dienstag in Wolfsburg (Anpfiff: 20.30 Uhr/MEZ im DW-Liveticker) ist voller Brisanz, auch wenn der Kracher ungewohnt früh kommt. "Ich hätte gegen sie lieber erst im Finale gespielt", gestand Wolfsburgs Manager Klaus Allofs. "Wenn entweder der Meister oder der Titelverteidiger in der zweiten Runde ausscheiden muss, ist das schade für den Wettbewerb." "Das ist wie ein Finale", meinte indes Pep Guardiola. Der Bayern-Coach wollte auch angesichts des Top-Duells keine Fragen mehr zu seiner Person beantworten. "Wolfsburg ist wichtiger", sagte der Spanier und entgegnete Fragen zu seinem im Sommer auslaufenden Vertrag mit den Worten: "Ich werde darauf nicht antworten. Ich habe keinen Bock mehr darauf."

"Sind kein Kaninchen vor der Schlange"

Die letzten Duelle der beiden Top-Teams hatten es in sich. Wolfsburg triumphierte im Supercup, die Bayern überragten in der Liga und gewannen vor vier Wochen 5:1. Alle Tore erzielte Robert Lewandowski - innerhalb von neun Minuten. "Das Thema ist noch präsent, aber nicht im negativen Sinne. Wir haben deshalb keine schlaflosen Nächte", sagte Allofs. Die Abwehrspieler wüssten jetzt aber, "wie sie es besser machen können".

In den letzten drei Jahren erreichten beide Teams immer das Halbfinale, nun soll für eine Mannschaft schon in Runde zwei Schluss sein. Ein komisches Gefühl. Und Wolfsburg müsste im Falle einer Niederlage wohl auch alle Hoffnungen auf einen Titel begraben, denn in der Champions League und in der Meisterschaft scheinen die Trauben in dieser Spielzeit zu hoch zu hängen. "Wir sind nicht der Favorit. Aber wir sind auch nicht die Mannschaft, die wie das Kaninchen vor der Schlange agiert", sagte Trainer Dieter Hecking, der alle Spieler an Bord hat.

"Das Triple? Pff!"

Favorit sind die Rekord-Bayern, die in der Liga am Wochenende gegen Köln ihren 1000. Sieg feierten und mit Abstand die Tabelle anführen. Ein Aus darf sich die Elf von Guardiola jedoch nicht erlauben, auch wenn der Coach die Bedeutung herunterschraubte. "Wenn wir das Triple verlieren, tut es mir leid, aber dann wird Bayern München es im nächsten Jahr noch einmal probieren. Für mich ist das Triple - pff!" Letztmals scheiterte der Rekordmeister im Jahr 2000 in der 2. Pokalrunde, als man beim 1. FC Magdeburg im Elfmeterschießen unterlag. Bei den Bayern ist noch offen, ob Arjen Robben wieder von Beginn an aufläuft. "Er kennt seinen Körper am besten und weiß, wann er fit ist", sagte sein Coach.

Beim VfL dürfte Daniel Caligiuri nach seinem Siegtor gegen Darmstadt wieder in der Startelf stehen. Für die Niedersachsen war die 2. Runde letztmals 2011 Endstation, als man bei RB Leipzig 2:3 unterlag. Die "Wölfe" siegten zuletzt dreimal in Folge und sorgten in der VW-Krise für einige Lichtblicke in Wolfsburg. "Fußball-Mannschaften sind auch dafür da, den Menschen in ihren Städten Freude und Selbstvertrauen zu geben", meinte Allofs. Ob auch der neue VW-Chef Matthias Müller wie gegen die PSV Eindhoven in der Champions League am Dienstag wieder auf der Tribüne sitzt, wusste Allofs nicht: "Das hängt sicher von seiner Terminlage ab."

Underdogs hoffen auf Sensationen

Das Topspiel Wolfsburg gegen Bayern am Dienstagabend wird ebenso um 20.30 Uhr angepfiffen wie Darmstadt 98 gegen Hannover 96 und die Duelle SpVgg Unterhaching gegen RB Leipzig und VfL Bochum gegen den 1. FC Kaiserslautern. Außerdem reist Bundesligist Eintracht Frankfurt zu Drittligist Erzgebirge Aue, Hertha BSC muss beim FSV Frankfurt bestehen und Mainz 05 empfängt 1860 München. Im Zweitliga-Duell treffen der 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf aufeinander. Diese Partien beginnen bereits um 19.00 Uhr.

Am Mittwochabend hat Schalke gegen Mönchengladbach zu Hause die Chance, sich für die Bundesliga-Niederlage zu revanchieren. Ebenfalls um 20.30 Uhr spielen: Carl Zeiss Jena gegen VfB Stuttgart, SSV Reutlingen gegen Eintracht Braunschweig, Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen empfängt den 1. FC Köln. Bereits um 19 Uhr trifft Regionalligist Viktoria Köln im rheinischen Derby auf Bayer Leverkusen, Sandhausen hat Heimrecht gegen Heidenheim, Borussia Dortmund muss gegen den SC Paderborn ran und der SC Freiburg spielt gegen den FC Augsburg.