1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Asienmeister ärgert Weltmeister

Thomas Klein25. März 2015

Zum Auftakt des Länderspieljahres kommt die DFB-Elf nicht über ein Unentschieden gegen Australien hinaus. Deutschland zeigt in der Offensive eine ordentliche Leistung, wackelt aber bedenklich in der Abwehr.

https://p.dw.com/p/1Exe5
Freundschaftsspiel Deutschland - Australien in Kaiserslautern (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Arne Dedert

Deutschland startet mit einer durchwachsenen Leistung in das Länderspieljahr 2015. Gegen clever agierende Australier kam das Team von Bundestrainer Joachim Löw nicht über ein 2:2 (1:1)-Unentschieden hinaus. Löw verzichtete im ersten Testspiel des Jahres auf seinen neuen Kapitän Bastian Schweinsteiger, vertraute dagegen den Rückkehrern Holger Badstuber und Ilkay Gündogan. Den ersten Treffer des Abends erzielte der Dortmunder Marco Reus (17. Minute), doch James Tosiki glich noch vor der Pause wieder aus (40.). Nach der Gäste-Führung durch Mile Jedink (50.) traf Lukas Podolski zum erneuten Ausgleich wenige Minuten vor dem Ende (81.). Für den Stürmer war es der 48. Treffer im Dress der Nationalmannschaft, er überholte damit Rudi Völler und Jürgen Klinsmann in der ewigen Torjägerliste und steht nun auf dem dritten Rang. Unter Berücksichtigung des DDR-Torjägers Joachim Streich, der insgesamt 59 Tore erzielt hat, rangiert Podolski allerdings nur auf dem vierten Platz.

Reus macht den Anfang

Nach einer Schweigeminute in Gedenken an die 150 Todesopfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen am Dienstag wurde die Partie in Kaiserslautern angepfiffen. Die Gäste aus Australien versteckten sich keineswegs und störten das Aufbauspiel des Weltmeisters früh. Deutschland brauchte einige Minuten, um sich auf die laufstarken und clever agierenden "Socceroos" einzustellen, wurde dann aber immer ballsicherer. Nach einer Ecke zielte Ilkay Gündogan knapp neben das Tor (5.), genauso wie Matthew Lecki auf der Gegenseite (9.). Deutschland intensivierte in der Folge seine Offensivarbeit und wurde belohnt: Reus traf zur 1:0-Führung nach glänzender Vorarbeit von Sami Khedira (17.).

Und der Dortmunder Goalgetter setzte nach, zögerte aber zu lange und schoss das Leder nur ans Außennetz (23.). Die Partie nahm weiter Fahrt auf, aber auch die Australier blieben mit schnellen Gegenangriffen gefährlich. Mile Jedinak prüfte Ron-Robert Zieler, der den angeschlagenen Manuel Neuer ersetze, aus gut 25 Metern (28.). Fünf Minuten vor der Pause klingelte es dann im Tor des Weltmeisters: Troisi gewann das Kopfballduell gegen Jonas Hektor und traf zum verdienten Ausgleich (40.). Zieler war zwar noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte den Ausgleich aber nicht mehr verhindern. In den ersten 45 Minuten zeigte Deutschland sich offensiv stark, in der Defensive aber anfällig.

Gehört zu den besseren Akteuren auf dem Feld: Marco Reus trifft zur Führung für Deutschland. (Foto: Dennis Grombkowski/Getty Images)
Gehört zu den besseren Akteuren auf dem Feld: Marco Reus trifft zur Führung für DeutschlandBild: Getty Images/Dennis Grombkowski

Australien geht in Führung

Nach dem Wechsel änderte der Bundestrainer seine Defensivtaktik und stellte von einer Dreierkette auf die klassische Viererformation um. Und wieder war es Reus, der für Wirbel beim Gegner sorgte und einen Freistoß gefährlich auf das Tor brachte - Australiens Schlussmann Mathew Ryan parierte glänzend (48.). Auf der anderen Seite machte es Jedinak besser: Sein Freistoß landete im rechten Toreck (50.). Die Gäste machten weiter. Einen Konter setzte Troisi nur knapp neben das Gehäuse von Zieler (53.), von Gegenwehr der deutschen Abwehr war in dieser Szene nur wenig zu sehen. Im Angriff klappte es dafür besser: Der quirlige Karim Bellarabi zimmerte nach einer Stunde das Spielgerät auf das australische Tor, doch Ryan wehrte wieder sicher ab (62.).

Australien konzentrierte sich indes auf seine schnellen Konterangriffe: Leckies Kopfball verfehlte das Ziel nur um Zentimeter (71.). Deutschland war bemüht, erspielte sich in dieser Phase aber keine hochprozentigen Torchancen. Auch die eingewechselten André Schürrle, Christoph Kramer oder Podolski konnten zunächst keine entscheidenden Akzente setzen. Doch dann nahm Podolski sich ein Herz und drosch den Ball, nach Vorarbeit von Schürrle, aus 16 Metern in die Maschen zum erneuten Ausgleich (81.). Der Weltmeister war jetzt wieder am Drücker. Der eigewechselte Max Kruse hatte sogar die Führung auf dem Fuß, zielte aber knapp über die Querlatte (85.). In der Nachspielzeit hätte Podolski fast seinen zweiten Treffer des Abends erzielt, er traf den Ball aber nicht richtig - es blieb beim leistungsgerechten Unentschieden. Stimmen zur Partie finden Sie hier.