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Den Wohlstand teilen

31. Mai 2002

Armut ist die größte Herausforderung für die Weltgemeinschaft. Die USA wollen sich nun in Afrika davon überzeugen, ob Entwicklungshilfe Sinn macht.

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Aufklärung und Bildung ist das A&O für Kinder in AfrikaBild: Petra Reategui

Vor mehr als zehn Jahren haben die führenden Industrieländer erklärt, sie wollten künftig 0,7 Prozent ihres Bruttosozialprodukts (BSP) für die Entwicklungsländer bereit stellen - aber nur die Niederlande, Norwegen, Schweden und Dänemark halten sich daran. Viele der reichsten Länder bewegen sich unter 0,3 Prozent. Den höchsten Anteil für Entwicklungshilfe übernimmt Dänemark und stellt ein Prozent seines Bruttosozialprodukts für die internationale Entwicklungsarbeit zur Verfügung.

Gute Vorsätze gegen Armut

"Wir haben die Pflicht, unseren Wohlstand gemeinsam zu teilen", meinte der amerikanische Präsident George W. Bush vergangene Woche in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag. Großzügig und klug müsse das geschehen. Folglich hat er explizit die Entwicklungshilfe als eines seiner Ziele in der Politik benannt und zum Beleg den Entwicklungshilfe-Etat um 50 Prozent aufgestockt. Die USA hat ein zusätzliches Hilfspaket von jährlich fünf Milliarden Dollar angekündigt. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Vereinigten Staaten ihren Anteil an der Entwicklungshilfe ausgeweitet.

Politiker und Popstar in Afrika

Bono von U2
Rockstar Bono besucht eine HIV-Klinik in SowetoBild: AP

Nun möchte sich US-Finanzminister Paul O’Neill vom Sinn der Entwicklungshilfe in Afrika überzeugen. Dazu reiste der republikanische Kassenwart der USA mit dem irischen Rocksänger Bono nach Afrika. Eine zehntägige Reise führt das ungleiche Paar durch Ghana, Südafrika, Uganda und Äthiopien. Der Sänger der Rockgruppe U2 setzt sich seit Jahren für einen Schuldenerlass der ärmsten Länder der Welt ein. Neben Gesprächen mit Politikern wollen beide auch Schulen, Kliniken und Einrichtungen für HIV/Aids-Kranke besuchen. Möglicherweise hat die Reise einen Einfluss auf die Verteilung der vom US-Präsidenten angekündigten fünf Milliarden Dollar - denn die USA wollen sich vor der Zahlung der Gelder von der Effektivität der Entwicklungshilfe überzeugen. Und dafür gäbe es ein gutes Beispiel, führte Bono an. Seit 1996 sind in Uganda die Anmeldungen in den Grundschulen von 2,7 Millionen auf sieben Millionen gestiegen.

Bildung gegen Not

"Eines von fünf Kindern wird nie ein Klassenzimmer von innen sehen", betonte Nelson Mandela. Der ehemalige Präsident Südafrikas schloß sich dem Ruf der Globalen Kampagne für Bildung an, der im April diesen Jahres weltweit von Lehrern, Wissenschaftlern und Kindern ausging. Bildung sei eines der effektivsten Werkzeuge um HIV/Aids-Prävention zu fördern und die Ausbreitung des Virus einzudämmen. In Friedenszeiten könne Bildung Wege aufzeigen, wie Kinder sich schützen können - in Zeiten des Krieges könne sie buchstäblich ein Lebensretter sein. (jm)