Die Piratenangriffe auf den wichtigen Seehandelsrouten am Horn von Afrika sind drastisch zurückgegangen. 2012 kaperten die Seeräuber nur noch fünf Schiffe, im Jahr davor waren es 25. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen.
Auch die Zahl der versuchten Angriffe sei auf 30 von 151 gesunken, teilte das Bundesverteidigungsministerium unter Hinweis auf Daten des Hauptquartiers für den EU-Anti-Piraterie-Einsatz Atalanta mit. Angesichts des gravierenden Rückgangs der Seeräuberaktionen sieht das Ministerium bereits eine Trendwende.
Entführungen seit 2010 auf ein Zehntel gefallen
Im Negativrekordjahr 2010 waren in der Region 47 Handelsschiffe entführt worden. Durch das Seegebiet vor Somalia und den Golf von Aden führt die wichtigste Handelsroute zwischen Europa, der arabischen Halbinsel und Asien. Die Bundeswehr beteiligt sich seit Dezember 2008 an dem europäischen Marine-Einsatz unter dem Namen "Atalanta" und ist derzeit mit einer Fregatte und einem Aufklärungsflugzeug vor Ort.
Auch sie macht bei der Atalanta-Mission mit: die deutsche Fregatte "Karlsruhe"
Somalia gehört zu den größten humanitären Krisengebieten weltweit. Aufgrund der schwierigen Sicherheitslage mussten viele Hilfsorganisationen ihre Arbeit in Somalia stark einschränken oder ganz einstellen. Das Welternährungsprogramm (WFP) liefert humanitäre Hilfsgüter überwiegend auf dem Seeweg. Der Schutz durch die Operation Atalanta ist daher für die Versorgung der somalischen Bevölkerung mit Lebensmitteln von zentraler Bedeutung.
Die Europäische Union verfolgt mit dieser Operation das Ziel, die Piraten am Horn von Afrika und im Seegebiet bis zu 500 Seemeilen vor der Küste Somalias und seiner Nachbarländer abzuschrecken und die Seeräuberei einzudämmen. Vorrangig werden Schiffe für das Welternährungsprogramm geschützt. Seit Beginn der Operation wurden 167 Schiffe des WFP mit rund 965.000 Tonnen Lebensmitteln nach Somalia eskortiert. Kein einziges derartiges Schiff wurde demnach von Piraten gekapert.
kle/qu (rtr, bmvg.de)