1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Demonstranten in Bangkok geben offenbar auf

14. April 2009

Der Druck der Staatsgewalt war zu groß geworden: Einen Tag nach den blutigen Straßenschlachten in Bangkok haben die Demonstranten offenbar aufgegeben - "um das Leben Unschuldiger zu schützen", so einer der Anführer.

https://p.dw.com/p/HW37
Soldat in Bangkok (Foto: DPA)
Die Armee hatte die Demonstranten eingekesseltBild: picture-alliance/ dpa

"Wir müssen das Leben jedes unschuldigen Bürgers bewahren, dessen Ziel nichts anderes war, als die Demokratie zurückzubringen", sagte Veera Musikapong, einer der Anführer der Rothemden. Er rief die Demonstranten, die sich im Regierungsviertel verschanzt hatten, am Dienstag (14.4.2009) zum Abzug auf.

Eine andere Organisatorin der Proteste, Prateep Ungsongtham, sprach dagegen von einem nur vorübergehenden Protest-Stopp: Mit der Entscheidung wolle man den Verlust weiterer Menschenleben verhindern, sagte sie. Dies bedeute jedoch nicht, dass sie sich geschlagen gäben.

Militär geht mit Wasserwerfer gegen Demonstranten vor (Foto: AP)
Die Soldaten rückten immer näher auf die Demonstranten vorBild: AP

Armee kesselte Protestler ein

Die Armee war am Morgen mit gepanzerten Truppentransportern immer näher auf die Demonstranten vorgerückt. Über Lautsprecher forderten Soldaten die Menschen hinter ihren Barrikaden zum Rückzug auf. Tausende bewaffnete Soldaten hatten über Nacht einen engen Ring um das Regierungsgelände gezogen. Dort wurden noch einige tausend Protestler vermutet.

Am Montag waren bei Zusammenstößen zwischen Militär und Einwohnern auf der einen und Demonstranten auf der anderen Seite zwei Menschen ums Leben gekommen und 100 verletzt worden. Am Morgen hatte einer der Anführer der Demonstranten eine Aufgabe der Protestaktion, die die Regierung in die Knie zwingen soll, noch abgelehnt.

Thaksin feuerte sie aus dem Exil an

Die Regierung hatte am Sonntag den Ausnahmezustand verhängt und versucht seither, in Bangkok ein Versammlungsverbot durchzusetzen. Die "Rothemden" - wie sich die Demonstranten nennen - sind Anhänger des 2006 gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der sie aus dem Exil anfeuert. Dieser hat die arme Landbevölkerung hinter sich, während die jetzige Regierung vor allem von der Mittelschicht und den Unternehmern unterstützt wird.

Soldaten hatten einer Gruppe von Abgeordneten der Thaksin-nahen Pheu Thai-Partei am Morgen den Weg zu den Demonstranten versperrt, berichtete die Zeitung "Nation". Allerdings redeten die Abgeordneten über die Soldatenreihen hinweg mit den Protestanführern. (mag/ haz/dpa/rtr/afp)