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Debatte um Abbau im ungarischen öffentlichen Sektor

1. Oktober 2003
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Budapest, 1.10.2003, PESTER LLOYD, deutsch

Premier Péter Medgyessy kündigte vergangene Woche einen 10-prozentigen Personalabbau in den Ministerien an, was knapp 8.000 Arbeitsplätze betreffen wird. Dem Finanzminister zufolge soll auch auf anderen Gebieten des öffentlichen Sektors ein 6-prozentiger Abbau erfolgen, was die Entlassung von weiteren 45.000 öffentlich Bediensteten bedeuten könnte. Die Hälfte der Einsparungen kann vermutlich durch die Nicht-Wiederbesetzung der frei gewordenen Stellen erreicht werden. Die Zahl der Angestellten der Öffentlichen Hand beträgt rund 750.000, von denen 530.000 bei den Selbstverwaltungen der Kommunen beschäftigt sind. Insgesamt ist jeder vierte Arbeitnehmer im öffentlichen Sektor tätig. Nach dem Präsidenten der Wirtschaftskammer, László Parragh, sollte auch bei den Angestellten der Kommunen ein 10-prozentiger Abbau erfolgen, habe sich deren Zahl doch seit der Wende verdoppelt. Die Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten schließt Sparmaßnahmen zwar nicht aus, ist aber der Meinung, dass die Zahl der Angestellten aufgrund der gewachsenen Aufgaben berechtigt sei. Außerdem sei nicht zu vergessen, dass diese auch nach der 50-prozentigen Gehaltserhöhung im Vorjahr immer noch 20 bis 25 Prozent weniger verdienen als die Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft. (fp)