Jeder siebte deutsche IS-Kämpfer getötet
23. August 2015"Es sind etwa 100 Fälle" getöteter deutscher Dschihadisten bekannt, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) der Zeitung "Bild am Sonntag". Seit 2012 seien rund 700 Islamisten aus Deutschland in die von der Terrororganisation "Islamischer Staat" besetzten Gebiete in Syrien und im Irak gereist, so der Innenminister weiter. Gut ein Drittel von ihnen sei inzwischen wieder nach Deutschland zurückgekehrt.
Um die zurückkehrten sogenannten "Gefährder" würden sich die Sicherheitsbehörden kümmern. Gegen die mit den Rückkehrern teilweise verbundene Terrorgefahr würden die Behörden alle ihnen zur Verfügung stehenden und rechtlich zulässigen Instrumente einsetzen, sagte de Maizière der Zeitung. So würden Ausreisen verhindert und Verfahren gegen Rückkehrer eingeleitet. Danach müssen die Betroffenen ihren Ausweis für maximal drei Jahre gegen ein Ersatzdokument eintauschen, mit dem sie Deutschland nicht mehr verlassen dürfen. Auch stehen künftig sowohl die Reise als auch der bloße Versuch einer Reise nach Syrien oder in den Irak unter Strafe - vorausgesetzt, sie dient dem Ziel, terroristische Taten zu begehen oder vorzubereiten.Derzeit laufen fast 600 Ermittlungen gegen mehr als 800 Beschuldigte.
Die Miliz Islamischer Staat (IS) kämpft in Syrien gegen andere Aufständische sowie gegen Regierungstruppen. Sie hat weite Teile Syriens und des benachbarten Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen.
nem/as (afp, rtr)