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„Karikatur regt zum Schmunzeln und Nachdenken an“

Berthold Stevens15. August 2016

DBS-Präsident Beucher sagte im DW-Interview, er sehe in der Karikatur, welche die DW zum Ausschluss des Russischen Paralympischen Komitees von den Paralympischen Spielen publiziert hat, keine Beleidigung.

https://p.dw.com/p/1JiVM
Karikatur von Sergey Elkin
Bild: Sergey Elkin

Die von der DW veröffentlichte Illustration des Zeichners Sergej Elkin zum Ausschluss des Russischen Paralympischen Komitees von den Paralympischen Spielen sei in seinen Augen nicht beleidigend. Das sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS), Friedhelm Julius Beucher, im Interview der Deutschen Welle. „Es ist eine Karikatur, die zum Schmunzeln wie zum Nachdenken anregt“, so Beucher.

Die fünf Olympischen Ringe symbolisierten zwar die fünf Erdteile, stünden aber zugleich „für olympische Werte, die auch paralympische Werte sind“, sagte der DBS-Präsident. „Da ist eben ein Wert abhanden gekommen, und das ist der Wert des fairen Sportsgeistes und des Miteinanderkämpfens um den Besten ohne Betrug.“

Ein russischer Sportfunktionär hatte die Karikatur von Sergej Elkin zum Anlass genommen, von der DW zu fordern, diese von der Webseite zu nehmen. Zudem verlangte er eine Entschuldigung, weil die Darstellung seiner Ansicht nach „beleidigend“ sei. Vereinzelt hatten sich auch Nutzer des Online-Angebots der DW in dieser Weise geäußert. Die Deutsche Welle hat dies zurückgewiesen und sieht keinen Grund, die Karikatur von der Seite zu nehmen. Auch der Künstler selbst weist den Vorwurf, die Karikatur sei beleidigend, zurück. Die Zeichnung sei vielmehr eine „Illustration zum Thema“.

DBS-Präsident Beucher verneinte im DW-Interview die Frage, ob er in dem Bild eine Beleidigung oder Hohn sehe. „Wenn russische Sportler oder das russische Ministerium auf eine solche Karikatur so reagieren, dann signalisieren sie doch eine Betroffenheit, die mehr in Richtung ‚erwischt‘ geht, als eine Betroffenheit, die mit ‚Beleidigung‘ zu umschreiben ist“, sagte Beucher im deutschen Auslandssender.

Der DBS hatte die Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees begrüßt, das Nationale Paralympische Komitee Russlands von den Spielen in Rio zu suspendieren. Der DW sagte Beucher: „Wenn in einem Staat flächendeckend gedopt wird, kann ich nicht mehr differenzieren, wer jetzt von diesem Doping betroffen oder nicht betroffen ist. Das kann ich umso weniger, wenn positive Proben, also erwischte Dopingsünder, wenn ihre Nachweise vertauscht werden oder gar die ganzen Proben verschwinden. Damit stelle ich keinen fairen Wettbewerb mehr her, damit verstoße ich gegen die elementaren Regeln des Sports. Und deshalb gab es nur eine Konsequenz: das gesamte Paralympische Komitee Russlands auszuschließen“, so der DBS-Präsident.