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Dax schwächer - Infineon-Aktien stark

Rolf Wenkel2. Januar 2002

Es fing eigentlich ganz gut an mit den deutschen Standardaktien am ersten Börsentag im neuen Jahr 2002. Der Deutsche Aktienindex DAX schoss kurz nach Handelsbeginn gut 30 Punkte nach oben.

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Börsianer in FrankfurtBild: AP

Das allerdings bei äußerst dünnen Umsätzen, da viele Börsianer noch in Urlaub sind. Dann aber kam aus London der Reuters Einkaufsmanager-Index des Monats Dezember für die Eurozone. Der ist zwar gestiegen von 43,6 auf 44,1 Punkte, doch Werte unter 50 Punkten signalisieren generell eine nachlassende Geschäftsaktivität, und entsprechemnd reagierte die Börse in Frankfurt, nämlich mit Gewinnmitnahmen. Der Deutsche Aktienindex DAX stand am Mittag bei 5.116 - ein Minus von rund 43 Punkten oder 0,8 Prozent.

Dagegen liefert der Neue Markt ein ganz anderes Bild als bei den Standardaktien, denn hier kann der Nemax 50 Index bis zum Mittag knapp 14 Punkte oder 1,2 Prozent auf 1.163 Zähler zulegen.

Ausnahme Infenion

Während der Dax also einen Fehlstart ins neue Börsenjahr hinzulegen scheint, gibt es bei den Standardaktien wenigstens eine Ausnahme. Die Aktien des Halbleiter-Produzenten Infineon legten am Vormittag kräftig zu. Händler verwiesen als Begründung auf die Kursrallye bei den südkoreanischen Chip-Herstellern, außerdem steigen die Preise für Spreicherchips an den Spotmärkten, der südkoreanische Chiphersteller Hynix glaubt sogar, Preiserhöhungen von 30 Prozent für diese so genannten D-RAMs am Markt durchsetzen zu können, der weltgrößte Speicherchip-Produzent Samsung Electronics erwägt eigenen Angaben zufolge einen ähnlichen Schritt. Infineon zogen bis zum Mittag um 4,1 Prozent auf 23,90 Euro an, was aber einige Händler als übertrieben ansehen.

Angesichts der geringen Umsatzvolumina muss heute und in den kommenden Tagen natürlich mit größeren Kursschwankungen gerechnet werden, weil schon geringe Orders die Kurse bewegen. Die weitere Entwicklung lasse sich derzeit kaum vorhersagen, sagen Händler. Zunächst müsse die Eröffnung der US-Börsen am Nachmittag abgewartet werden, außerdem kommen dann auch neue Konjunkturdaten aus den USA, nämlich der Einkaufsmanager- Index für den Monat Dezember. Der traditionelle Zustrom frischen Kapitals zum Jahreswechsel ist Händlern zufolge derzeit kaum zu beobachten. Es gebe derzeit keinen Grund, massiv in den Markt hineinzugehen, sagte ein Broker.

Spitze: Senator Entertainment

Am Neuen Markt legten die Titel von Senator Entertainment in der Spitze um mehr als 25 Prozent zu. Der Filmrechte Händler hatte am Morgen den Verkauf eines Rechte-Paketes an die ARD-Einkaufsgesellschaft Degeto bekannt gegeben. Die Aktien lagen am Mittag mit 13,5 Prozent im Plus bei 2,94 Euro.

Der Euro macht am Jahresanfang eine sehr gute Figur, er stand am Mittag in Frankfurt bei 89,89 amerikanischen Cent, nähert sich also der 90-Cent-Marke - zum Vergleich: Am letzten Handelstag im Alten Jahr hatte er noch bei 88,08 US-Cents gelegen. Aus Tokio kommen heute keine aktuellen Zahlen, denn dort gibt es eine ganze Serie von Feiertagen. Erst am Freitag wird wieder gehandelt, wenn auch nur einen halben Tag.