Davor haben Städter Angst
Städte sind wie Magnete: Sie bieten Infrastruktur, Bildung, Jobs und soziale Kontakte - alles auf engstem Raum. Doch die Bevölkerungsdichte der Städte macht sie auch besonders verwundbar.
Angst vor Terror
Wovor haben Städter Angst? In Europa und den USA stehen an erster Stelle Terroranschläge durch den sogenannten IS. Dabei sind die Opferzahlen in westlichen Städten weitaus geringer als in anderen Weltregionen. Seit Beginn dieses Jahres haben Kabul in Afghanistan und Aleppo in Syrien die höchsten Opferzahlen in Folge terroristisch motivierter Anschläge zu beklagen.
Klimawandel in Städten
Laut einer Umfrage des Pew Research Center steht die Angst vor dem Klimawandel an zweiter Stelle der gefühlten Bedrohungen. Die meisten urbanen Zentren (Bild: Houston) liegen an Küsten oder Flüssen. Ihre Bewohner bekommen die Folgen des steigenden Meeresspiegels unmittelbar zu spüren. Gleichzeitig werden in Städten 75% der für den Klimawandel verantwortlichen Treibhausgase produziert.
Verwundbare Städte
Es ist unumstritten, dass der Klimawandel auch Wetterextreme hervorruft. Hurrikans wie "Irma" und "Harvey“ oder der starke Monsunregen in Indien (Bild: Mumbai) in diesem Jahr, vernichten die Existenzen hunderttausender Menschen. Je ärmer die Stadt, desto schlimmer die Folgen.
Städte als Falle
Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tsunamis treffen Städte besonders hart. Krankenhäuser, Straßen und Brücken werden zerstört. Die Infrastruktur bricht zusammen. Innerhalb kürzester Zeit kann eine Stadt zur Falle werden, denn die Menschen haben keine Ausweichmöglichkeit.
Angriff aus dem Netz
In einer Umfrage des Pew Research Center wurde die Angst vor Cyberangriffen aus anderen Staaten als drittgrößte Bedrohung empfunden. Besonders gefährdet sind Städte: eine Stilllegung der Strom- und Wasserversorgung, ein Zusammenbruch des Verkehrssystems oder die Vernichtung der Telekommunikation legt mit einem Schlag eine gesamte Stadt lahm. Die Angst vor Cyberattacken ist allgegenwärtig.
Verkehrskollaps
Viele Menschen, wenig Raum: Eigentlich perfekte Bedingungen für kurze Wege. Doch weltweit steigen die Mieten in den Innenstädten ins Unbezahlbare. Immer mehr Menschen werden zu Pendlern: In Deutschland sind es fast 60 Prozent der Arbeitnehmer. Jede Brücke, jede Hauptverkehrsader wird zur Stau-Falle und die Luftqualität in den Städten immer schlechter.
Angst vor Kriminalität
Wie sicher ist meine Stadt? Gewalt, Überfälle, Vergewaltigungen, Einbrüche: Die Kriminalitätsrate in den Städten entscheidet mit über die Lebensqualität. Die gefährlichsten Städte liegen in Mittel- und Südamerika. In Caracas, Venezuela, werden pro 100.000 Einwohner 130 Menschen ermordet, in Acapulco, Mexiko, sind es 113 und in San Pedro Sula, Honduras, 112. Nur Kriegsgebiete sind gefährlicher.
Sichtbare Ungleichheit
Nirgends wird der Unterschied zwischen Reich und Arm so deutlich wie in den Großstädten und Mega-Cities. Auf der einen Seite eingezäunte Viertel für Wohlhabende, die sogenannten Gated Communities. Auf der anderen Seite die Slums, deren Einwohnerzahl jedes Jahr um zehn Prozent wächst. Die wachsende Ungleichheit ist auch ein Sicherheitsrisiko.
Städte der Hoffnung
Millionen von Flüchtlingen suchen eine neue Bleibe in Städten. Ob politisch oder religiös verfolgt, auf der Flucht vor Armut, Konflikten oder Umweltkatastrophen: Städte (Bild: Berlin) sind ihre erste Anlaufstelle in der Hoffnung auf Arbeit und einen Neuanfang.