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Das "Traumschiff" wechselt die Flagge

10. Juni 2012

Die MS Deutschland ist das wohl bekannteste Kreuzfahrtschiff des Landes. Bald soll der als "Traumschiff" berühmt gewordene Vergnügungsdampfer unter maltesischer Flagge fahren. Die Bundesregierung kritisiert den Wechsel.

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Das Kreuzfahrtschiff «Deutschland» (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

In Deutschland kennt sie fast jeder. Seit Ende der 1990er Jahre ist die MS Deutschland das ZDF-"Traumschiff" und sorgt in der gleichnamigen TV-Serie für hohe Einschaltquoten im deutschen Fernsehen.

Malta ist billiger

Doch bald soll am Mast des hochpopulären deutschen Schiffes die maltesische Flagge wehen. Dann wäre nicht mehr Neustadt, sondern Valetta der Heimathafen. Das hatte die Reederei Peter Deilmann im Mai mitgeteilt. Begründet hatte Deilmann den Flaggenwechsel unter anderem mit der Kürzung von Zuschüssen für deutsche Schiffe aus Berlin: "Der Gesetzgeber hat leider in den letzten Monaten endgültig entschieden, Finanzmittel, die früher die erheblichen Kostennachteile eines im deutschen Schiffsregister geführten Schiffes zumindest teilweise ausgeglichen und damit die Chancengleichheit auf dem Markt gesichert haben, um mehr als 80 Prozent zu kürzen."

Auch auf politischer Ebene habe sich keine zufriedenstellende Lösung ergeben. Deshalb sei die Reederei zu dem Schluss gekommen, "dass eine Veränderung des Schiffsregisters für alle Beteiligten die sinnvollste Lösung darstellt".

Kritik der Bundesregierung

Die Politik sieht das jedoch anders. Der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Hans-Joachim Otto, warnte: "Ich nehme die Ankündigung der Reederei Deilmann, die MS Deutschland auszuflaggen, mit Besorgnis zu Kenntnis." Die Verlagerung der "MS Deutschland" in das Schiffsregister Maltas habe weit mehr Auswirkungen als das Auswechseln der deutschen Fahne am Achterdeck durch die maltesische. Insbesondere für die Besatzung der "Deutschland" wäre dieser Flaggenwechsel mit erheblichen rechtlichen und finanziellen Änderungen verbunden.

Verantwortung für Deutschland

Otto appellierte an die Reeder, der Verantwortung und klaren Zusagen für den Standort Deutschland gerecht zu werden: "Dies gilt in besonderem Maße für den Eigentümer des Schiffes, das den Namen dieses Landes trägt und das 'Deutsche Schiff' bei den Olympischen Spielen in London sein wird."

gb/gd (dpa)