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Krebs in Deutschland

4. Februar 2016

Allein in Deutschland werden jedes Jahr etwa 500.000 Menschen mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Das hier sind die wichtigsten Krebsarten bei Frauen (♀) und Männern (♂).

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Spezialkamera für Tumore
Bild: Fraunhofer IPA

Immuntherapie gegen Krebs

Brust

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Über 70.000 Mal im Jahr stellen Ärzte die Diagnose "Mammakarzinom". Über 17.000 Frauen sterben jährlich daran. Wenn auch die häufigste, so ist Brustkrebs in der Regel nicht die gefährlichste Krebsart bei Frauen. Rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die meisten Erkrankungen heilbar.

Prostata

Bei Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes. Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung (circa 26 Prozent). Pro Jahr werden nach Angaben des Robert Koch-Instituts bundesweit etwa 63.400 Neuerkrankungen diagnostiziert.

Die Häufigkeit von Prostatakrebs nimmt seit fast drei Jahrzehnten stetig zu. Das ist überwiegend auf den Einsatz neuer Methoden zur Früherkennung zurückzuführen, durch die mehr Prostatakarzinome, vor allem im Frühstadium, entdeckt werden.

Infografik Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2012

♀ ♂ Darm

Der Begriff Darmkrebs steht für Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) und des Mastdarms (Rektumkarzinom). Zusammenfassend werden sie als kolorektales Karzinom bezeichnet. Der Begriff Karzinom kennzeichnet Krebserkrankungen, die vom Deckgewebe der Haut oder Schleimhaut ausgehen, in diesem Fall von der Schleimhaut des Dickdarms.

Darmkrebs ist in Deutschland bei Männern wie bei Frauen eine der häufigsten Krebserkrankungen. Fünf Jahre nachdem der Krebs festgestellt wurde, leben noch knapp zwei Drittel der Erkrankten. Die Anzahl der Todesfälle bezogen auf alle Darmkrebspatienten nimmt seit Jahren ab.

♀ ♂ Lunge

Lungenkrebs, auch Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom genannt, ist ebenfalls eine sehr häufige Krebserkrankung. In über 80 Prozent der Fälle sind Tumoren der Lunge bösartig. Mehr als die Hälfte der Lungen-Tumoren entwickeln sich in den oberen Teilen der Lungenflügel.

Es gibt verschiedene Arten von Bronchialkarzinomen. Besonders bösartig ist das sogenannte kleinzellige Lungenkarzinom. Auslöser ist in vielen Fällen das Rauchen.

Symbolbild Lungenkrebs
Bild: picture alliance/Rainer Jensen

Gebärmutter

Bösartige Tumoren des Gebärmutterkörpers haben ihren Ursprung fast immer in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die das Organ im Inneren auskleidet. Aus diesem Grund wird Krebs des Gebärmutterkörpers auch Gebärmutterschleimhautkrebs oder medizinisch Endometriumkarzinom genannt.
Bösartige Tumoren der Gebärmutter sind die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Genitalorgane.

Harnblase

Harnblasenkarzinome sind bösartige Neubildungen der Harnblase. Sie gehen meist von der Schleimhaut der ableitenden Harnwege (Urothel) aus - weshalb die Mehrzahl der Patienten mit einem Blasentumor an einem Urothelkarzinom leidet. Mit jährlich knapp 16.000 Neuerkrankungen in Deutschland zählt der Blasenkrebs zu den häufigeren Krebsarten. Männer erkranken an ihm durchschnittlich im Alter von 69, Frauen im Alter von 73 Jahren. Männer sind mehr als dreimal so oft betroffen wie Frauen.

♀ ♂ Hautkrebs

Die Häufigkeit von Hautkrebs steigt seit einigen Jahrzehnten stetig an. Das invasive maligne Melanom macht in Deutschland derzeit mit etwa 18.000 Neuerkrankungen pro Jahr vier Prozent aller bösartigen Krebsfälle aus. Wird Hautkrebs jedoch früh erkannt, bestehen grundsätzlich für alle Arten hohe Heilungschancen.

Illustration Hautkrebs
Bild: picture alliance/dpa/Unihautklinik Tübingen

Das maligne Melanom der Haut, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist die bösartigste Form von Hautkrebs, Ursache ist meist zu hohe UV-Strahlung.

Bauchspeicheldrüse

Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom genannt, kann prinzipiell in jedem Bereich des Organs auftreten. Am häufigsten betroffen ist der Kopfanteil der Bauchspeicheldrüse. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist mit einem Anteil von etwa drei Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland relativ selten, jedoch besonders bösartig.

Bauchspeicheldrüse Pankreas Krebs
Bild: Imago/Science Photo Library

Nieren

Bösartige Tumoren der Niere können von verschiedenen Geweben ausgehen. Mit Abstand am häufigsten sind so genannte Nierenzellkarzinome, auch als Nierenkarzinom oder Adenokarzinom der Niere bezeichnet. Sie machen rund 95 Prozent aller Nierentumoren aus und gehen meistens von den Zellen der Harnkanälchen aus.

Nierenkrebs ist eine relativ seltene Tumorerkrankung. Nach der letzten Schätzung des Robert-Koch-Instituts erkranken pro Jahr etwa 9.000 Männer und 5.600 Frauen neu an Nierenkrebs.

Mundhöhle und Rachen

Unter dem Begriff Kopf-Hals-Tumoren werden verschiedene Krebsarten zusammengefasst, die im Kopf-Halsbereich auftreten. Dazu zählen bösartige Tumoren der Mundhöhle (Mundhöhlenkarzinome), des Rachens (Pharynxkarzinom), des Kehlkopfes (Larynxkarzinom), der Nase, der Nasennebenhöhlen sowie des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse.

Eierstöcke

Der Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) gehört zu den aggressivsten Tumoren und ist die zweithäufigste bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Die große Gefahr bei dieser Art von Tumor besteht darin, dass er meist sehr spät entdeckt wird, da lange Zeit keine Symptome auftreten.

Eierstockkrebs
Bild: dpa/PA

Magenkrebs

Bösartige Tumoren des Magens, auch Magenkrebs oder Magenkarzinom genannt, entwickeln sich meist in der Magenschleimhaut. Sie gehen zu 95 Prozent vom Drüsengewebe aus.

Pro Jahr erkranken in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts etwa 17.000 Personen an Magenkrebs, davon rund 9.200 Männer. Unter Männern stellt Magenkrebs die sechsthäufigste Tumorerkrankung dar, unter Frauen die achthäufigste.

Leukämie

♀ ♂ Leukämien

Der Begriff Leukämie, auch Blutkrebs genannt, steht für eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Die einzelnen Formen unterscheiden sich bezüglich Häufigkeit, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten zum Teil stark voneinander. Leukämie geht von den Knochenmarkszellen aus und ist in der Regel durch eine stark erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen im Blut gekennzeichnet.

Leukämie geht von den Knochenmarkzellen aus - dem Ort, an dem das Blut produziert wird. Eine Leukämie entsteht, wenn der normale Reifungsprozess der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Knochenmark durch eine Fehlschaltung bestimmter Kontrollgene unterbrochen ist.

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft