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Das neue Kölner Stadtarchiv - Der Grundstein ist gelegt

17. März 2017

Acht Jahre ist die Katastrophe her: 2009 stürzte das Kölner Stadtarchiv in sich zusammen, der Streit um Schuld und Verantwortung dauert bis heute an. Der neue Bau soll das modernste Kommunalarchiv Europas werden.

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Die Baustelle des neuen Historischen Archivs in Köln (Foto: Picture-Alliance/dpa/O. Berg)
Bild: Picture-Alliance/dpa/O. Berg

Köln hat eine riesige neue Baustelle: Das neue Historische Archiv soll sowohl das Stadtarchiv als auch das Rheinische Bildarchiv beherbergen - mit 58 Regalkilometern und 460 Planschränke für das Archivgut. Am Freitag (17.3.) wurde der Grundstein für das neue Gebäude gelegt. Am Anfang der Geschichte aber stand ein handfester Skandal: Das alte Archivgebäude war am 3. März 2009 in der Kölner Südstadt eingestürzt, zwei Menschen verloren ihr Leben. Der Rechtsstreit dauert bis heute an, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung weiterhin gegen 94 Beschuldigte. Sie wartet aber noch auf ein Sachverständigen-Gutachten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Es wird angenommen, dass die Bauarbeiten für eine neue U-Bahn-Haltestelle zu dem Unglück führten. Der Neubau soll nach Angaben der Stadt 80,5 Millionen Euro kosten, mit der Fertigstellung wird 2020 gerechnet.

"Wir können den Menschen, die dem Einsturz des Stadtarchivs zum Opfer gefallen sind, nicht mehr helfen. Aber Gott sei Dank ist der totale Gedächtnisverlust - den ja viele von uns befürchtet haben - ausgeblieben", sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Freitag bei der Feierstunde. Die damals verschütteten Archivbestände mussten in mühsamster Kleinarbeit gesichert werden. Viele der bis zu 1000 Jahre alten Archivalien wurden beschädigt. Mit Hilfe von Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Hunderten freiwilligen Helfern konnten 95 Prozent des Archivbestands geborgen werden, Restauration und Neu-Archivierung werden noch Jahrzehnte dauern.

jhi/pl (afp/dpa)