Das Muse serviert Hähnchen Tikka Masala
Die Zeiten schlechten englischen Essens sind vorbei. Die neue britische Küche ist international, wie Caroline Grinsted vom Berliner Muse beweist: Ihr Chicken Tikka Masala hat das Zeug zu Englands neuem Nationalgericht.
Von der Muse geküsst
Drei Jahre führen Caroline Grinsted und ihr Mann Tobias Zeller erfolgreich einen sogenannten Supper Club und bekochen Fremde bei sich zuhause. Als in der Nachbarschaft die Räume eines Restaurants frei werden, überlegen sie nicht lang. Vier Wochen renovieren sie das Lokal, bauen den Großteil der Möbel selbst. Im August 2013 eröffnet das Muse, und gleich am ersten Abend kommen mehr als 90 Gäste.
Als Kind mehr Spaß am Essen als am Kochen
"Ich bin keine professionell ausgebildete Köchin. Meine Mutter ist eine sehr gute Köchin, aber sie hat mir das Kochen nicht beigebracht. Als ich dann auszog und zur Universität ging, war es ein kleiner Schock für mich, dass gutes Essen abends nicht automatisch auf dem Tisch steht. Also habe ich angefangen zu kochen, um mich zu ernähren, und es hat mir Spaß gemacht." - Caroline Grinsted
Bodenständig britisch
Im mehrheitlich selbst dekorierten und eingerichteten Muse bieten Caroline Grinsted und Tobias Zeller eine internationale britische Küche an. Was ihren Supper Club betrifft: Der findet weiter einmal im Monat statt. Allerdings in den an einen britischen Pub erinnernden Räumen des Restaurants und nicht mehr in ihrer Wohnung.
Kochen als Überzeugungsarbeit
"Manchmal fühle ich mich wie eine Botschafterin für englisches Essen. Ich weiß gar nicht, wie viele Leute zu uns kommen und sich wundern, wenn sie hören, dass die Köchin aus England kommt. Denn sie erwarten etwas vollkommen anderes. Ich hoffe sehr, dass ich dazu beitragen kann, dass britisches Essen und moderne britische Esskultur in Berlin anders wahrgenommen werden." - Caroline Grinsted
Britisches Hähnchen in indischem Gewand
Chicken Tikka Masala gilt auf der britischen Insel als populäres, ursprünglich indisches Gericht. Doch würde man es in Indien bestellen, würde es niemand kennen, denn es wurde in Großbritannien erfunden. Mittlerweile ist es dort eines der beliebtesten Gerichte. Für viele Briten ist es sogar das neue Nationalgericht - noch vor den berühmten "Fish'n'Chips".