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Das ist das "Pressefoto des Jahres"

10. Februar 2012

Diese Momentaufnahme aus dem "Arabischen Frühling" ist zum Pressefoto des Jahres 2011 gekürt worden. Es zeige einen ergreifenden und emotionalen Augenblick eines Ereignisses, das sich weiter entwickele, befand die Jury.

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Das Pressebild des Jahres 2011 von Samuel Aranda (Foto: Samuel Aranda / New York Times / dapd)
Bild: dapd

Das Bild des spanischen Fotografen Samuel Aranda dokumentiert den blutigen Machtkampf im Jemen: Es zeigt eine Frau in Vollschleier, die in einer Moschee in Sanaa einen verletzten Angehörigen im Arm hält. Die Aufnahme entstand am 15. Oktober 2011 während der Massenproteste gegen den inzwischen abgetretenen Herrscher Ali Abdullah Saleh. Sicherheitskräfte hatten damals auf Demonstranten geschossen und mehrere von ihnen getötet. Das Gotteshaus wurde zum Lazarett.

Der wichtigste Fotowettbewerb der Welt

Das von der " New York Times" veröffentlichte Foto stehe "für die gesamte Region", begründete die Jury ihre Entscheidung im wichtigsten Fotowettbewerb der Welt: Es stehe für "Jemen, Ägypten, Tunesien, Libyen, Syrien - einfach alles, was während des arabischen Frühlings geschah". Das Besondere an der Aufnahme sei, dass sie die "private, intime Seite" einer bedeutenden Entwicklung zeige und ein lebendiges Bild jener gewöhnlichen Menschen vermittle, "die mit ihrem Mut dazu beigetragen haben, ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Mittleren Ostens aufzuschlagen".

Der spanische Fotograf Samuel Aranda (Foto: epa)
Gewann den bedeutendsten Preis für Fotografie: Samuel ArandaBild: picture-alliance/dpa

Der freiberufliche Fotograf Samuel Aranda war im Auftrag der "New York Times" im Jemen, wo im Zuge der revolutionären Bewegungen in der arabischen Welt Anfang 2011 Proteste gegen den Staatschef einsetzten. Das Preisgeld von 10.000 Euro wird ihm am 21. April in Amsterdam überreicht.

Fotografen zahlen einen hohen Blutzoll

Die Folgen des Erdbebens und Tsunamis in Japan waren ein weiteres Hauptthema der eingereichten Fotografien. Insgesamt wurden 57 Fotografen aus 24 Staaten in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Werke von mehr als 5000 Profi-Fotografen und über 100.000 Fotos wurden eingereicht.

Nach Angaben der Jury sollen mit der Wahl des Siegerfotos auch die in Konfliktgebieten umgekommenen Fotografen geehrt werden. Bei den Unruhen hätten auch Fotografen einen sehr hohen Preis bezahlt, hieß es. Der Fotowettbewerb wurde zum 55. Mal ausgeschrieben.

rb/se (afp, dapd, dpa, epd)