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Serie 'Treffpunkt Olympia': Teil 6

Benjamin Wüst9. August 2008

Chinas neuer Stolz: das Olympiastadion - 320 Meter lang, 220 Meter breit, 60 Meter hoch - Offiziell heißt es "Nationalstadion", im Volksmund wird es liebevoll "Bird´s Nest" genannt.

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Blick auf das Olympiastadion in Peking: Die Sportstätte liegt im zentralen olympiapark "Olympic Green" Foto: Sergiu Turcanu +++(c) dpa - Report +++
Bild: picture-alliance/dpa

Am 8. August wurden im neuen chinesischen Nationalstadion die Olympischen Spiele 2008 eröffnet. Das "Bird´s Nest" ist die zentrale Sportanlage der Spiele. Sämtliche Leichtathletikwettbewerbe werden im "Vogelnest" ausgetragen.

Eine deutsche Bedachtungsfirma war am Bau des Olympiastadions beteiligt.
Baustelle OlympiastadionBild: Claus-Th. Kruppa

Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit, in denen teilweise 10.000 Bauarbeiter gleichzeitig schweißten und schwitzten, wurde der Sporttempel rechtzeitig fertig. Bereits im Vorfeld der Spiele zog das Stadion massenhaft Touristen an.


Und wer hat´s erfunden? Die Schweizer…

„Ich komme gar nicht aus dem Staunen heraus. Diese Stahlkonstruktion, die wirklich aus der Ferne mit den Ästen wie ein Vogelnest aussieht. Das finde ich sehr schön, vor allem, weil es abends auch noch rot beleuchtet wird. Einfach toll“, schwärmt eine Besucherin.

Das architektonische Meisterwerk wurde von den Schweizer Architekten Herzog und De Meuron entworfen. (Bildrechte: Martin Bruckmanns, Mai 2008)
Prunkstück und PublikumsmagnetBild: DW / Martin Bruckmanns

Und wer hat´s erfunden: Natürlich die Schweizer, selbst im fernen China. Das Stadion entstand am Reißbrett der beiden Baseler Stararchitekten Pierre de Meuron und Jacques Herzog, die beispielsweise auch die Fußballarena in München entworfen haben

„Also es gab ja vorher den Streit darüber ob das Stadion zu postmodern ist, aber ich finde es wirklich eindrucksvoll. Ich habe so was noch nie gesehen. Man hat eine gute Sicht, eine gute Akustik, also ich habe nichts zu meckern“, ist auch eine deutsche Besucherin beeindruckt.


90.000 Sitzplätze sind noch zu wenig

Knapp 50.000 Tonnen Stahl bilden ein Geflecht aus Trägern, das aus der Ferne wie ein riesiges Vogelnest aussieht. Kein Zufall: Das Bild ist bei den Chinesen positiv besetzt. Das Vogelnest steht für Heimat und Geborgenheit. Davon und natürlich von sportlichen Highlights angezogen, finden im Stadioninneren 90.000 Besucher Platz. Viel zu wenig, um der großen Nachfrage gerecht zu werden, wie der Sprecher des Organisationskomitees der Pekinger Spiele, Sun Weide, berichtet: „Wir haben in China 1,3 Milliarden Menschen. Es gibt nicht nur aus China, sondern aus der ganzen Welt ein sehr großes Interesse an den Olympischen Spielen in Peking. Bei den Athener Spielen waren es lediglich 100 Länder, die Eintrittskarten haben wollten. In unserem Fall sind es 170“.

Geher während eines Rennens am 18.04.2008 im Pekinger Olympiastadion / Foto: Adrian Bradshaw +++(c) dpa - Report+++
Vorolympischer TestBild: picture-alliance / dpa

Die Olympischen Spiele sind die Gelegenheit für China sich der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Sie sind wie ein Schaufenster. Die Besucher bekommen einen Einblick, allerdings einen von der chinesischen Regierung ausgewählten. Die Schattenseiten bleiben im Verborgenen. Das Bird´s Nest präsentiert man gern, schließlich symbolisiert es den Aufstieg Chinas.


Die Chinesen sind begeistert

Im Stadion ist der Stolz auf die Nation beinahe an jeder Ecke spürbar. Die Chinesen sind begeistert und schwärmen, wie es kein Propagandist besser hätte machen können. „Peking ist eine große Stadt mit einer langen Historie und das Design dieses Stadions symbolisiert unsere Kultur. Ich denke die Atmosphäre ist sehr gut, sehr anregend und sie ermutigt die Menschen – insbesondere die Chinesen, aber auch alle anderen Menschen auf der Welt“, sagt die 29-Jährige Zhou Wenfeng. Der 32-Jährige Ingenieur Zehng Liu ist ebenfalls begeistert: „Es ist ein sehr gewaltiges, ein großartiges Gebilde. Ich denke dieses Stadion eint die Chinesen, vereint sie für eine große Zukunft. Ich bin sehr stolz auf mein China.“